Bundesliga

Rapid und die Vision auf Augenhöhe mit Salzburg zu sein

SOCCER - BL, Rapid vs Altach
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„Wirtschaftlicher Unterschied gigantisch": Rapids Geschäftsführer Steffen Hofmann setzt unter anderem auf Budgetsteigerung und Talente-Ausbildung. Aber, die Wahrhiet liegt auf dem Rasen - kann Rapid Salzburg am Sonntag besiegen?

Wie weit Rapid vor dem Fußball-Bundesliga-Heimmatch am Sonntag gegen Salzburg vom Serienmeister entfernt ist, wird durch gewisse Kennzahlen eindrucksvoll untermauert. Nach 19 Runden liegen die Hütteldorfer 18 Punkte hinter den "Bullen", die in den jüngsten 16 Pflichtspielduellen mit Grün-Weiß bei zwei Remis 14 Mal gewonnen haben. Zudem erwirtschaftete Salzburg in der Saison 2021/22 einen Umsatz von 152,528 Mio. Euro und damit über 100 Mio. mehr als Rapid (49,631).

Diese finanzielle Diskrepanz macht es den Wienern schwierig, den Abstand zum Liga-Krösus zu reduzieren, wie Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann gegenüber der APA betonte. "Der wirtschaftliche Unterschied zu Salzburg ist gigantisch. Ich glaube nicht, dass es in irgendeiner Liga in Europa so einen enormen Unterschied zwischen dem Verein mit dem höchsten und dem zweithöchsten Budget gibt", sagte der Deutsche.

Hofmann wünscht sich, dass die Kluft in den kommenden Jahren nicht noch größer wird. "Aber das liegt nicht nur an uns alleine, es wird auch darauf ankommen, wie es in Salzburg weitergeht. Wir müssen schauen, dass wir aus unseren Möglichkeiten das Beste machen und unsere Zahlen nach oben schrauben."

Neo-Präsident Alexander Wrabetz hatte im Zuge seiner Wahl im November eine Erhöhung des Sportbudgets bis 2025 auf 30 Millionen Euro - das wäre beinahe eine Verdoppelung - angekündigt. "Unser Ziel ist es, dass wir uns bei Sponsoren, Zuschauerzahl und Transfermarkt stetig verbessern, und das werden wir auch tun", versprach Hofmann in diesem Zusammenhang.

Gerade was die Transfererlöse betrifft, scheint Salzburg jedoch unerreichbar. In der Sommer-Übertrittszeit wurden Spieler um knapp 100 Mio. Euro verkauft, vor knapp zwei Monaten wurde für Maximilian Wöber ein rund 20 Mio. Euro schwerer Deal mit Leeds United eingefädelt und im Sommer werden die nächsten 20 Mio. Euro fällig, wenn Nicolas Seiwald nach Leipzig übersiedelt. Die ideale Auslage für die Salzburg-Profis ist die Champions League - die für noch mehr Einnahmen bei den "Bullen" sorgt.

Rapid kann da nicht mithalten. "Aber wir wollen noch stärker den Weg mit den größten Talenten einschlagen, und den werden wir auch knallhart gehen", kündigte Hofmann an. "Durch unser neues Trainingszentrum haben wir jetzt neue Möglichkeiten, dadurch erwarten wir qualitativ einen noch höheren Output als in den letzten Jahren."

Die aktuelle Dominanz der Salzburger habe zwei Seiten. "Sie sind für die österreichische Bundesliga im Ausland ein großer Werbeträger. Andererseits sind sie in den letzten Jahren immer Meister geworden, dadurch ist die Spannung ein Stück weit verloren gegangen. Doch das liegt auch an den anderen Clubs, wir müssen versuchen, den Unterschied zu verkleinern", betonte Hofmann.

Nimmt man die Budgethöhen der vergangenen Spielzeit als Maßstab, müsste Rapid erster Salzburg-Herausforderer sein. Derzeit belegt Grün-Weiß allerdings nur Rang vier, in der Vorsaison schaute sogar nur Endrang fünf heraus. "Wir sind in den letzten drei Saisonen auch zweimal Zweiter geworden", erinnerte Hofmann. "Aber natürlich ist es zuletzt, bis Zoki (Anm.: Trainer Zoran Barisic) übernommen hat, nicht so gut gelaufen."

Außerdem sei ein rein auf der Umsatzgröße basierender Vergleich etwa mit dem LASK (2021/22: 30,885 Mio. Euro) oder Sturm Graz (28,562) irreführend. "Wir haben ein höheres Budget, weil wir ein eigenes Stadion haben. Das kostet uns aber aus verschiedenen Gesichtspunkten auch mehr Geld. Bei anderen Vereinen ist das nicht der Fall", erklärte Hofmann.

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