Die Bilanz

Eine Sozialwohnung in der Steuerhölle

Clemens Fabry
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Mit 4445 Euro netto ist man in Österreich „arm“ genug, um noch Anspruch auf eine Sozialwohnung zu haben, aber schon reich genug, um mehr als die Hälfte seines wahren Bruttolohns an den Staat abzuführen. Ein absurdes System.

Der Kommunikationschef der Arbeiterkammer hat Österreich auf Twitter neulich als „absolutes Tiefststeuerland“ bezeichnet. Dieser Unsinn wurde mit einer Grafik untermauert, die den Anteil der vermögensbezogenen Steuern am Gesamtsteueraufkommen zeigt. Sehr schlüssig!
Und er hat fast gleichzeitig einen kleinen Shitstorm gegen den Chef der Agenda Austria entfacht, weil der die maximale Höhe des jährlichen Nettoeinkommens für den Anspruch auf eine Sozialwohnung (53.340 Euro für eine Einzelperson) durch die Anzahl der Monate geteilt hat. Und nicht durch die Anzahl der jährlichen Zahlungen an Arbeitnehmer, nämlich 14.

Das Faktum, dass man als Single bis zu einem echten Monatseinkommen von 4445 Euro netto (Jahreseinkommen durch zwölf, mehr Monate hat das Jahr nun einmal nicht) offenbar als bedürftig gilt, ist also selbst der AK peinlich.

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