Einen Hausanteil sollte nur verkaufen, wer sich gut informiert hat.
Eine dringend erforderliche medizinische Behandlung, die Ausbildung der Kinder oder auch die Sanierung des Eigenheims: Gründe, warum besonders im zunehmenden Alter auf einmal überraschend Kapital benötigt wird, gibt es viele. „Knapp 20 Prozent aller Österreicher sind älter als 65 Jahre. Oft machen Immobilien den größten Bestandteil ihres Vermögens aus mit dem Aspekt, dass dieses Kapital nicht frei verfügbar ist“, sagt Gerald Beirer, Geschäftsführer von Engel & Völkers Liquid Home.
Cash statt Betongold
»"Gekauft wird prinzipiell in ganz Österreich – vorausgesetzt, es ist eine Wertsteigerung zu erwarten."«
Gerald Beirer
Seit Herbst des Vorjahrs bietet das Unternehmen mit dem Teilverkauf, der ab 100.000 Euro Ankaufswert möglich ist, ein Modell der Immobilienverrentung auch in Österreich an. „Damit wird das Immobilienvermögen liquide“, sagt Beirer. Hierzulande würden allerdings, anders als in Deutschland, für den Teilverkauf ausschließlich Einfamilien- und Reihenhäuser im Eigentum infrage kommen. „Ist das Wohnungseigentum im Grundbuch eingetragen, dürfen gemäß Wohnungseigentumsgesetz Unternehmen nicht zu Privaten als Eigentümer dazukommen“, erklärt Beirer, der das durchschnittliche Alter des Kundenkreises mit 68 Jahren beziffert.
Konkret erwirbt das Unternehmen zwischen zehn und 50 Prozent eines Eigenheims. Gekauft wird prinzipiell in ganz Österreich – vorausgesetzt, es ist eine Wertsteigerung zu erwarten. „Wir prüfen das sehr genau“, sagt Beirer. Über den verkauften Anteil – der Kaufpreis wird von einem unabhängigen Sachverständigen nach dem Verkehrswertverfahren ermittelt – wird für Verkäufer und deren Ehe- beziehungsweise Lebenspartner sowie Kinder ein lebenslanges Fruchtgenussrecht im Grundbuch eingetragen. Je nach Höhe und Wert des verkauften Anteils zahlt der Verkäufer eine monatliche Nutzungsgebühr (anteilige Miete), die auch in der Höhe zeitlich fixiert sein kann.