Zahnwale nutzen ähnliche Mechanik wie Menschen.
Nicht nur Dorie aus dem Film „Findet Nemo“ entdeckt erstaunt, wie die Sprache der Wale funktioniert („Oh, ich spreche Walisch!“). Auch von wissenschaftlicher Seite kam aktuell eine Neuigkeit über die Kommunikation der großen Meeressäuger ans Licht. Internationale Forschende lösten das Rätsel, wie Zahnwale ihre typischen Klicklaute produzieren (Science). Zu den Zahnwalen gehören Orcas, Pottwale und Delfine – Letztere sind uns auch seit der TV-Serie „Flipper“ akustisch gut erinnerlich.
Die Klicklaute, die unter Wasser so laut wie Explosionen sein können, helfen den Tieren bei der Echoortung. Das Erstaunliche ist nun, dass ihr Stimmapparat in der Nase sitzt und nicht im Hals wie bei uns Menschen oder im Brustraum wie bei Vögeln. Die neue Studie aus Dänemark zeigt, dass Zahnwale auch mit lautem Brummen und melodiösem Pfeifen kommunizieren.
Christian Herbst, Biophysiker und Stimmforscher der Uni Wien, publizierte in der gleichen Science-Ausgabe einen Überblick zur Lautproduktion bei Wirbeltieren („Voices in the Ocean“). Er erklärt, warum es so lang dauerte, bis diese Nasenstimme der Zahnwale entdeckt wurde: Untersuchungen zur Lautproduktion klappen nur an lebenden Tieren, was bei Meeressäugern oft schwierig war.
Atemluft bewegt Gewebe
Beim Menschen tun sich Stimmforscher leichter: Endoskopische Untersuchungen zeigen, wie die Stimmlippen im Hals schwingen. Daher sind die neuen Ergebnisse so spannend, weil sie erstmals belegen, dass die Klick- und Pfeifgeräusche der Delfine & Co. nicht wie das Schnurren der Katzen durch Muskelaktivität erzeugt werden, sondern ganz ähnlich wie beim Menschen durch Atemluft, die das Gewebe zum Schwingen bringt. (vers)