Brotkäfer naschten von diesen Buchseiten.
Kulturerbe

Was in Zukunft in den Museen kreucht und fleucht

Steigen die Temperaturen draußen, hat das auch Auswirkungen auf das Raumklima. Dazu kommen feuchte Gemäuer nach Starkregen-Ereignissen. Das erfreut Käfer, Motten, Schimmelpilze und Bakterien. Was tun?

Drei Millimeter lang, rotbrauner Panzer, rau behaart. Es ist ein Brotkäfer, der Pascal Querner da in die Falle gegangen ist. „Kein Problem“, befindet der Biologe und Experte für Integrierte Schädlingsbekämpfung in Museen. Auch ein einzelner Pelzkäfer oder eine Kleidermotte sei noch kein Drama. Doch treten die kleinen Tierchen im Dutzend auf, heißt es, rasch handeln. „Das ist dann ein starker Hinweis auf einen Befall in der Umgebung.“ Diesen gelte es ausfindig zu machen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Seit fünfzehn Jahren ist Querner Schädlingen in Museen auf der Spur, um die dort gelagerten und ausgestellten Objekte zu schützen. Alle sechs bis acht Wochen überprüft er entlang den Wänden, auf Fensterbänken und in Vitrinen aufgestellte Fallen. Seit 2021 arbeitet er für das Naturhistorische Museum Wien (NHM). „Eine Hochrisikosammlung“, wie er betont. Hier finden die Insekten eine Vielfalt an Materialien, sprich Futterquellen, angefangen von konservierten Pflanzen über Fell- und Federobjekte bis hin zu getrockneten Insekten.

Käfer am Boden, Sporen in der Luft

Doch reicht das bisherige Monitoring noch aus, wenn sich die Außenbedingungen ändern? Welche neuen Schutzmaßnahmen müssen Museen künftig setzen? Diesen Fragen geht Querner gemeinsam mit der Mikrobiologin Katja Sterflinger von der Akademie der bildenden Künste Wien und ihrem Team sowie mit Partnern in Berlin und Brüssel seit eineinhalb Jahren in einem von der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) geförderten Projekt nach.

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