Umweltnews

Wie man schnell dem Stau ausweicht und sein E-Auto als Speicher nutzt

Die Umweltnews informieren über gefräßige Bakterien, junge Fische und fossile Haie.

Über welchen Weg kann ich dem Stau ausweichen?

Machine-Learning hilft, komplexe Verkehrsflüsse gut abzuschätzen.

Wer muss wann wohin? Die Antwort auf schwierige Fragen zum Verkehrsaufkommen in Städten fand ein Team vom Complexity Science Hub in Wien in den Daten eines großen Carsharing-Unternehmens aus Italien. Die über Apps gesammelten Infos, welches Fahrzeug welche Wege fuhr, helfen dem Team um Simone Daniotti, Lösungsansätze für die immer größer werdenden Städte zu entwickeln.
Die Daten stammen aus Rom, Turin, Mailand und Florenz und lassen sich auf ähnliche Städte umrechnen (Scientific Reports). Das Machine-Learning-Modell gibt an, welche Zonen einer Stadt überlastet werden und wie man Ströme flüssiger lenken kann: auch bei Anomalien wie Streiks oder schlechtem Wetter. (APA/vers)

Das E-Auto in der Garage ist ein guter Stromspeicher

Auch Hotelgäste könnten ihre E-Autos als Speicher anbieten.

Was in Norwegen längst üblich ist, soll auch hier die Umwelt schonen: Das E-Auto wird zum Stromspeicher. Wer mit Fotovoltaik oder anderer Technik Strom produziert, kann den Überschuss bisher ins Netz der Gemeinde einspeisen. Sinnvoll ist aber auch, die Batterie im E-Auto als Speicher zu nutzen. Bidirektionales Laden hilft, Stromnetzschwankungen und Energieengpässe zu überbrücken.

Die Salzburg Research suchte in einem Ideenwettbewerb nach Geschäftsmodellen für smartes Teilen von Energie. Prämiert wurden jetzt Projekte, bei denen Hotelgäste in Skigebieten ihre abgestellten E-Autos als Speicher anbieten oder Wohnbaugesellschaften das Carsharing mit diesem Zusatznutzen installieren. (vers)

Mahlzeit! Bakterien fressen Schadstoffe auf

Über 324.000 Standorte in Europa weisen kontaminierte Böden auf. Ein EU-Projekt sucht jetzt nach Mikroben, die das Erdreich bzw. Grundwasser an Raffinerie-, Tankstellen-, Kraftwerks- oder Industrieorten von Schadstoffen befreien. Thomas Reichenauer (AIT) leitet das Projekt Mibirem, das durch Stärkung des Mikrobioms des Bodens den Abbau fördern will. Bei Schadstoffen wie Mineralöl-Kohlenwasserstoffen klappt das schon gut. Nun sollen giftige Cyanid-Verbindungen, die z. B. in Gaswerkböden stecken, oder Rückstände von Insektengift mit der richtigen Mischung von Mikroben unschädlich gemacht werden.

Petri Heil! Flaches Ufer schützt junge Fische

Der österreichische Biologe Johannes Radinger hat mit einem großen Team in Deutschland getestet, wie man den Fischbestand in Baggerseen und Schotterteichen nachhaltig sichern kann. Über sechs Jahre verglichen die Forschenden in Kooperation mit Angelvereinen, was Renaturierung oder Fisch-Besatzung bringt. Der Vergleich zu Kontrollseen zeigt im Journal Science: Das Einbringen von Fischen hat keine positive Langzeitwirkung. Aber das Schaffen von flachen Uferbereichen und Schutz für Jungfische erhöhen die Fischvielfalt enorm.

Heureka! Rätsel um fossilen Knorpelfisch gelöst

Knorpelfische gab es vor 400 Mio. Jahren – noch vor den Dinosauriern. Heute existieren circa 500 Hai- und 600 Rochenarten. Im Solnhofer Archipel in Bayern fanden Paläontologen Überreste aus der Jurazeit: Vor 150 Millionen Jahren waren dort tropische Lagunen mit Protospinax-Fischen. Sie galten bisher als urtümliches Bindeglied zwischen Rochen und Haien. Nun waren erstmals Skelettreste und Abdrücke von Haut und Muskeln erhalten, statt wie sonst nur Zähne. Das Team um Patrick Jambura (Uni Wien) zeigt im Journal Diversity durch Vergleiche von Genetik und Erscheinungsbild zahlreicher Arten, dass es sich eindeutig um Haie handelte, die hoch entwickelt waren, aber vor 145 Millionen Jahren ausgestorben sind.

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