Herbert Kickl zieht mit einem rechten Polit-Kabarett durch die Lande, regt auf und begeistert die Anhänger. Nebenbei hat der frühere Außenseiter seine Partei konsolidiert und redet bereits vom Kanzleramt: „Dann wird nach unten gedient und nach oben getreten.“
Kärnten-Fähnchen auf allen Tischen. „Neustart-Tour“ steht auf dem Plakat auf der Bühne. Der Köglwirt in St. Andrä im Lavanttal hat schon viele freiheitliche Auftritte erlebt. Von Jörg Haider in unzähligen Wahlkämpfen bis zu Norbert Hofer im Präsidentschaftswahlkampf. Am Donnerstag ist Herbert Kickl da – auch er nicht zum ersten Mal. „Kickl kommt“ stand auf den Rollboards auch im 50 Kilometer entfernten Klagenfurt. Der Spitzenkandidat der Kärntner FPÖ heißt eigentlich Erwin Angerer. Das Zugpferd ist allerdings Herbert Kickl.
Kickl bietet den begeisterten Anhängern über eine Stunde lang rechtes Polit-Kabarett, am Ende gibt es Standing Ovations. Im Vergleich zur Aschermittwochsrede in Ried hat er einen Gang zurückgeschaltet. Er dürfe ja nichts mehr über den Bundespräsidenten sagen, so Kickl, sonst werde er gleich in Handschellen abgeführt. „Unser Bundespräsident“, sagt er dann doch ironisch-süffisant, „dieser Jungspund, dieses Energiebündel, dieser Dynamiker!“.