Konzerthaus

Opulent ins Jenseits: Welch schöner Tod! Es lebe das RSO!

Elgars ergreifendes Oratorium „Dream of Gerontius“ mit famosen Solisten und dem RSO Wien unter Nicholas Collon.

„Ist das etwa der Tod?“, möchte man mit Eichendorff und Richard Strauss fragen. In Edward Elgars Oratorium „The Dream of Gerontius“, vollendet 1900, geht es ums Sterben. Ein Jedermann ist dieser Gerontius, weil er für uns alle steht. Aber ein längst frommer – das unterscheidet ihn von seinem Salzburger Bruder mit Sündenregister und Läuterungsbedarf. Umso zielstrebiger, aber nicht weniger bewegend dürfen die gut anderthalb Stunden mit Soli, Chor und Orchester verlaufen. Vertont hat der Katholik Elgar hier eine ausladende Dichtung des Kardinals John Henry Newman. Das Resultat ist das klingende Pendant zu einem monumentalen Altarbild oder Deckenfresko. Elgar war einer großformatigen und zugleich detailverliebten Romantik verpflichtet, die in seiner Musik eine Herbstblüte voller Farbenpracht erlebt. Durch diese spätromantische Abschiedsschönheit wird dann, fast ein halbes Jahrhundert später, der eingangs zitierte Strauss in seinen „Vier letzten Liedern“ nochmals erinnernd wandeln.

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