Halbleiter

Chinas Problem mit dem Chipmangel

Chips sind das Rückgrat der modernen Wirtschaft, aber nur zwei Länder sind bei der Produktion führend.
Chips sind das Rückgrat der modernen Wirtschaft, aber nur zwei Länder sind bei der Produktion führend. VCG via Getty Images
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Nur zwei Länder können modernste Chips herstellen. Eine Marktkonzentration, die große Risiken in den Lieferketten bringt und politisch brisant ist. Das größte Halbleiter-Problem hat China.

Ob in Autos, Spielekonsolen, Smartphones oder Fernsehern: Digitalisierung und technologischer Fortschritt sind in diesen und vielen anderen Branchen ohne Halbleiter nicht denkbar. Die sogenannten Mikrochips, deren neueste Varianten nur noch sieben Nanometer messen – das sind 0,000007 Millimeter –, sind das Rückgrat der modernen Wirtschaft. Und doch sind sie einer breiteren Öffentlichkeit erst zum Begriff geworden, als die Coronakrise einerseits die Nachfrage nach Elektronikgeräten in die Höhe schießen ließ, anderseits aber zu geschlossenen Fabriken und Häfen führte – und somit die Nachfrage nach Chips nicht mehr bedient werden konnte. Es herrschte akuter Chips-Mangel.

Dieser ist zwar inzwischen wieder behoben, aber die Gefahr, dass es zu neuerlichen Engpässen bei Halbleitern kommt, ist groß. So groß, dass Regierungen auf beiden Seiten des Nordatlantiks derzeit viel Geld in die Hand nehmen, um eine eigene Chips-Produktion aufzubauen, um auch im Krisenfall versorgt zu sein. Denn „die modernsten Chips können nur Samsung und TSMC herstellen, also zwei Unternehmen in zwei Ländern“, sagt Martin Schulz, Chefökonom des IT-Konzerns Fujitsu, der „Presse“. Mit einer hohen Marktkonzentration steigt bekanntlich auch das Risiko in den Lieferketten. Und obendrein ist das „eine enorme Konzentration in zwei Ländern, die außenpolitische Probleme haben“, wie Schulz sagt: „Südkorea kann jederzeit von Nordkorea beschossen werden. Und Taiwan steht im andauernden Konflikt mit China.“

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