Estland

Estlands Wahl in Zeiten des Krieges: Putin-Gegnerin droht Abwahl

Estlands Premierministerin, Kaja Kallas, im Juli 2022 bei einer Pressekonferenz zu innenpolitischen Themen.
Estlands Premierministerin, Kaja Kallas, im Juli 2022 bei einer Pressekonferenz zu innenpolitischen Themen. IMAGO/Scanpix
  • Drucken

Bei der Parlamentswahl am Sonntag ist ein Sturz der Regierung von Kaja Kallas über Alltagsprobleme und Populisten möglich.

Kristian und Stiine sind ein ungleiches Paar. Der groß gewachsene Werkstudent mit der Palästinenserschärpe und die zierliche Rentnerin in der dünnen Windjacke machen vor dem Einkaufszentrum Kristiine Wahlkampf für die Ekre-Partei. „Sämtliche Schulen müssen sofort auf Estnisch unterrichten, der estnische Wald darf nicht zu Exportpapier verarbeitet werden“, wirbt Stiine. Kristian wettert gegen die Globalisierung und das Diktat Brüssels, sowohl in der EU wie in der Nato. Das Interesse der Passanten ist gering, doch Kristian redet sich in Fahrt. An seinem Hals baumelt ein Runen-Abzeichen aus Leder.

Beide werben für Kandidat Nummer 536: Urmas Espenberg, der als Mitglied der rechtsextremen Estnischen Konservativen Volkspartei (Ekre) bei der Parlamentswahl am Sonntag „Estland retten“ will. Laut Umfragen könnte diese samt der ihr vielfach nahestehenden Zentrumspartei (Kesk) die sozialliberale Regierung unter der europäischen Star-Regierungschefin Kaja Kallas (Reformpartei) stürzen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kaja Kallas steht seit 2021 als erste Frau in Estlands Geschichte an der Regierungsspitze.
Parlamentswahl

Kaja Kallas will Estland ökologisch umbauen, Rechtspartei ortet "gestohlene" Wahl

Die wirtschaftsliberale Reformpartei von Ministerpräsidentin Kallas hat die Parlamentswahl in Estland deutlich gewonnen. Hauptthema des Wahlkampfs war der Krieg in der Ukraine.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.