Spät, aber doch: Hütter rettet Österreichs Ski-Ehre

Cornelia Hütter stand als erste ÖSV-Läuferin in diesem Winter ganz oben auf dem Podest.
Cornelia Hütter stand als erste ÖSV-Läuferin in diesem Winter ganz oben auf dem Podest. via REUTERS
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Skiweltcup. Doch keine sieglose Saison der ÖSV-Frauen: Cornelia Hütter brauste im Super-G von Kvitfjell allen bösen Erwartungen davon – und gewann mit einem Hundertstel Vorsprung. Die Steirerin atmete tief durch: „Es ist vollbracht.“

Kvitfjell. Die Sorgen waren groß und berechtigt, denn Österreichs Ski-Frauen fuhren langsam durchs Niemandsland. Im ÖSV fürchtete man schon um eine sieglose Weltcupsaison. Dieser Sorge sind seit Freitag alle entledigt: Cornelia Hütter krönte sich beim ersten von zwei Super-G in Kvitfjell zur Siegerin. Sie triumphierte eine Hundertstelsekunde vor der Italienerin Elena Curtoni bzw. zwölf vor Lara Gut-Behrami (SUI). Für Hütter ist es der vierte Sieg im Weltcup, der dritte in einem Super-G – doch keiner war so wichtig wie dieser.

Mikaela Shiffrin verpasste als Vierte (+0,16 Sek.) zwar ihren 86. Weltcupsieg und damit den Allzeitrekord von Ingemar Stenmark, der fünfte Triumph im Gesamtweltcup ist der US-Amerikanerin so gut wie sicher. Acht Rennen vor Schluss beträgt ihr Vorsprung auf ihre erste Verfolgerin, Gut-Behrami, 761, auf Petra Vlhova 772 Punkte. Und wer weiß, vielleicht schlägt ihr ja bereits heute (10.30 Uhr, ORF1) die historische Stunde.

In der Vorwoche hatte Hütter in Crans-Montana bei der Rückkehr an den Ort ihres schweren Sturzes nach Platz 31 in der Abfahrt noch mit den Emotionen gerungen, nun scheint sich die Saison mit wenigen Höhen und zu vielen Tiefen endgültig zum Guten zu wenden. „Es ist vollbracht“, atmete die 30-jährige WM-Bronze-Gewinnerin von Courchevel/Méribel auf. Dank des Kvitfjell-Ritts hat die Steirerin auch die Chance, am Sonntag bzw. im letzten Saison-Super-G in Soldeu am 16. März die Spartenwertung zu gewinnen.

Im Klassement liegt sie mit 289 Punkten als Vierte 21 Zähler hinter Leaderin Curtoni (310). Gut-Behrami hält bei 302, die am Freitag 14.-platzierte Ragnhild Mowinckel bei 290. „Es ist immer schwierig. Wenn es am Ende reicht, dann ist es schön, aber auch sonst weiß ich, dass es eine gute Saison war.“

Entsprechende Planung

Franziska Gritsch überraschte mit Startnummer 31 mit Rang 7 und ihrer besten Karriereplatzierung in dieser Disziplin. „Dass ich da heute mit einem Top-Ten-Platz abschwinge – super“, erklärte die vielseitige Tirolerin, die sich in Zukunft stärker auf den Super-G fokussieren möchte. „Das muss Schritt für Schritt gehen, ich möchte mich etablieren. Da muss eine entsprechende Planung her, nichts soll auf der Strecke bleiben“.

Auch Stephanie Venier (Startnummer 29) zeigte als Neunte auf und meldete damit abermals Ansprüche auf einen Start beim Saisonfinale in Soldeu an. „Ich bin in Crans-Montana mit Corona gefahren, es war wichtig, das schnell abzuhakeln. Letztes Jahr bin ich gar nicht zum Saisonfinale gekommen. Deswegen tut das schon gut“, erklärte die Tirolerin. (red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.03.2023)

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