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Literatur

Mit Weinkrug, Schwert und Pinsel

Seine Lieder werden bis heute gesungen: Ha Jins Biografie des Tang-Dichters Li Bai.

Der in den USA lebende Autor Ha Jin, bisher besser bekannt für seine Romane, versucht sich an einer Biografie des großen Tang-Dichters Li Bai (je nach Umschrift und Aussprache auch Li Pai, Li Bo oder Li Po, in Übertragung aus japanischer Übersetzung auch Ri Haku). Auf den ersten Blick ist es die Geschichte eines Mannes mit hochfliegenden Träumen, dem immer wieder die gleichen Probleme in die Quere kommen – wovon er selbst nicht unbedingt das kleinste ist.

Die Schilderung dieses Dichterlebens ist erfrischend unskandalös und wird keine Leserschaft befriedigen, die sich vor allem an amourösen Verstrickungen und kleineren und größeren Neidereien ergötzt. Dabei war Li Bai bei Weitem kein Heiliger, sondern ein unsteter Charakter, ein ewig Suchender, ein Säufer, bewandert in der Schwertkunst und voller naiver politischer Ambitionen. Ungestüm sein Werk, kraftvoll seine Kalligrafie und eindrucksvoll nicht zuletzt sein Erscheinungsbild.


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