Angst und Stress überwinden, Burn-out verhindern, Resilienz steigern: Immer öfter finden Methoden des Improvisationstheaters in der Therapie Anwendung. Sie nützen auch im Alltag.
Isabella G. ist eine äußert selbstbewusste Frau. Sie ist 46 Jahre alt, hat eine Führungsposition in einem Unternehmen inne, bewohnt ein hübsches Haus. Konflikte scheut die verheiratete Mutter von zwei Kindern nicht. „Ich mag es, mich im Hochstatus zu befinden“, sagt die Salzburgerin, „dass ich das mache und man es so nennt, weiß ich aber erst, seit ich Improvisationstheater mache“.
Gemeint ist, dass sich Isabella nicht selten mit anderen überwirft. „Ich beharre auf meinem Standpunkt, werde ungehalten, wenn Kollegen und Mitarbeiter gegenreden oder meine Schwiegermutter ein schnippisches ,Hm‘ von sich gibt“, sagt sie. Vor rund drei Jahren stolperte sie in einen Gesundheitsworkshop. „Ich war dort, da ich mit gewissen Verhaltensweisen meines autistischen Sohns Schwierigkeiten hatte“, sagt Isabella. Sie wollte Wege finden, um besser in Balance zu bleiben, wenn er etwas Unerwartetes tat. Um nicht in ihre monologartigen Vorhaltungen zu verfallen. Sie sollte fündig werden.