Leitartikel

Die Welt steht vor einem Wendepunkt

Was hat Chinas Staatschef Xi Jinping vor?
Was hat Chinas Staatschef Xi Jinping vor?(c) APA/AFP/NOEL CELIS (NOEL CELIS)
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Wenn China im Ukraine-Krieg militärisch offen Partei für Russland ergreift, kippt das geopolitische System in eine Block-Konfrontation. Es ist Zeit, dass die USA und die Volksrepublik miteinander reden.

Die Welt taumelt auf eine gefährliche Zäsur zu. Sollte China seine bisherige Politik der (prorussischen) Neutralität im Ukraine-Krieg aufgeben und Moskau mit Waffenlieferungen unterstützen, kippt das geopolitische System. Die USA loten für diesen Fall bereits aus, ob europäische Verbündete bei Sanktionen gegen die Volksrepublik mitziehen. Auf Staaten wie Deutschland, deren Exporthandel vom Reich der Mitte abhängig ist, käme nach Pandemie und Energiepreisschock der nächste Schlag in die volkswirtschaftliche Magengrube zu.

Ein neuer Kalter Krieg mit China wäre für alle Seiten ein sehr kostspieliges Unterfangen. Doch Handel – das ist eine der traurigen Lehren des russischen Überfalls auf die Ukraine – schützt nicht vor irrationaler Konfrontation.

China hat die US-Vorwürfe, hinter der Nebelwand seines diffusen Zehn-Punkte-Plans zur Beilegung des Ukraine-Kriegs Rüstungshilfe für Russland vorzubereiten, wütend zurückgewiesen. De facto ist kaum zu durchschauen, welche Interessen die Volksrepublik in diesem Konflikt verfolgt. Kommt es Pekings KP-Herrschern gerade recht, dass das ressourcenreiche Russland geschwächt in ihre Arme getrieben wird und der Westen abgelenkt ist? Oder wollen sie, dass der Krieg möglichst schnell endet, am besten mit einem Sieg Putins? Ist ihr Friedensplan reine PR oder ernst gemeint?

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