Die seltenste Blumenfarbe ist das reine Blau, das die Pflanzen nur durch chemische Tricks produzieren können, und an dem die Pflanzenzüchter bisher allesamt gescheitert sind.
Eine Zeit lang war ich damit beschäftigt, eine der schönsten Blumen der Welt zu umgarnen, weil ich sie so gern in meinem Garten blühen sehen wollte.
Es ist mir nicht gelungen. Zu kapriziös, zu heikel, zu anspruchsvoll war die Schöne. Es handelte sich um den Blauen Mohn, der auf den Hängen des Himalaya wächst und in einem fantastischen seidenpapierenen Himmelblau blüht. Ein Geschöpf des Gebirges also, und dem entsprechend schätzt diese Pflanze die Kühle, den stets gleichmäßig feuchten, leicht sauren Boden und halbschattige Lagen. All das konnte ich der Meconopsis, auch Scheinmohn genannt, nicht bieten, und so kümmerten die verheißungsvoll aus Samen gezogenen Pflänzchen in der Sommerhitze stets vor sich hin und gingen schließlich ein, lang bevor sie ihre sensationellen Blüten öffnen konnten.