Bei Diesel setzt Glenn Martens auf „Sex Positivity“.
Fashion Week

Mode in Mailand: Kondome, Kreischen, Laufsteglächeln

Das Laufstegtreiben während der Milano Moda Donna ließ junge K-Pop-Fans zu Hochtouren auflaufen und entlockte gestrengen Models freundliche Mienen. Die Designer einiger Kollektionen setzten auf italienische Geschmackssicherheit.

Das geht ja gut los, dachten sich vielleicht manche der Gäste: Ein von innen beleuchteter Riesenhaufen aus Kondompackungen zu Beginn der ersten wichtigen Show in Mailand! Andererseits, dass die Denim-Marke Diesel aus Renzo Rossos Konzern Only the Brave kein Kind von Traurigkeit ist, weiß man ja eigentlich, und das rief also auch dieser Kickstart in die Tage der Milano Moda Donna in Erinnerung: Glenn Martens, der hier als Kreativdirektor wirkt, transformierte das Markenmotto des „Successful Living“ mit einem Neologismus in die „Sucsexful“-Version und pochte darauf, wie wichtig ihm Sex Positivity sei. Das war nicht nur knappen Kleidchen und Muskelshirts, sondern auch dem Softporno-Soundtrack zu entnehmen. Die Mode speiste sich aus der anhaltenden Begeisterung für „Y2K“-Looks aus Zeiten der Jahrtausendwende. Fazit: laut, bunt, lustig – aber nicht gerade die Neuerfindung des Erdenrunds.

Selbiges seit Ausbruch der Pandemie erstmals wieder zur Hälfte umflogen hatten andererseits Einkäuferinnen, Journalisten, Fachleute aus China und Japan: „Sono tornati gli asiatici“, raunte man also bei allen Marken, wo man wohl erleichtert war, in der italienischen Modehauptstadt wieder diese wichtigen Märkte aktivieren zu können. Zu dem Behufe wurden meist Stars aus der Unterhaltungsindustrie in China (Kino oder C-Pop) bzw. Südkorea (K-Pop, natürlich) eingeflogen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.