Academy Awards

Oscar-nominierte Österreicherin: Sie gab Cate Blanchett Atemluft

Ihr Schnitt prägte die Ästhetik des Neuen Österreichischen Films entscheidend mit. Jetzt könnte Monika Willi einen Oscar gewinnen.
Ihr Schnitt prägte die Ästhetik des Neuen Österreichischen Films entscheidend mit. Jetzt könnte Monika Willi einen Oscar gewinnen. Clemens Fabry
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Die Innsbruckerin Monika Willi ist mit „Tár“ für den Schnitt-Oscar nominiert. Wie sie dem Aufsehen erregenden Dirigentinnen-Drama seinen Rhythmus gab – und wie Hollywood dank Michael Haneke auf sie aufmerksam wurde.

Man könnte annehmen, dass der beachtliche Aufmerksamkeitsschub, der einer Schnittmeisterin zuteil wird, die für einen Oscar nominiert wird, dieser zur großen Freude gereicht. Schließlich stehen die Protagonistinnen und Protagonisten des Filmschnitts nur selten im breiteren Rampenlicht, obwohl sie die Gestaltung der Endprodukte auf der Leinwand maßgeblich mitverantworten: Der Gemeinplatz, dass Filme „erst im Schnitt entstehen“, trägt mehr als ein Körnchen Wahrheit in sich. Doch obwohl die Innsbruckerin Monika Willi, die heuer für ihre Arbeit an Todd Fields Dirigentinnen-Drama „Tár“ mit einem Oscar für „Best Film Editing“ prämiert werden könnte, sich sehr über die Hollywood-Würdigung freut, kann sie mit dem daran geknüpften Medienrummel nur wenig anfangen: „Ich bin sehr gefordert, es nimmt mir viel Zeit weg. Besonders anstrengend ist die Presse-Arbeit: Ich mag es nicht so gern, ins Licht der Öffentlichkeit gerückt zu werden.“

Dennoch macht sie sich – vielleicht genau deswegen – ziemlich gut darin. Der 54-Jährigen eignet eine unprätentiöse Authentizität, der man im Filmgeschäft nicht allzu oft begegnet. Im lauschigen Foyer des Wiener Filmcasinos traf die „Presse am Sonntag“ Willi zum Gespräch. Mit unaufdringlich schickem grauen Hosenanzug bestens für Fototermine gerüstet, erzählte sie im Endspurt ihres Promotion-Marathons für „Tár“ von dessen Entstehungsprozess.

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