SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos präsentiert seine sieben Wehrsystem-Modelle. Die Mischung aus Berufs- und Milizheer ohne Wehrdienst bevorzugt er.

SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos hat am Montag seine sieben Wehrsystem-Modelle präsentiert und sich dabei auf Modell 3 als sein bevorzugtes Szenario festgelegt. Dieses ist eine Mischung aus Berufs- und Milizheer ohne Wehrdienst. Im Folgenden die Modelle im Detail:
Modell 1: Wehrpflichtigen-Armee (aktuelles System)
- Eckpunkte: Katastrophenhilfe, Luftraumüberwachung, rund 1000
Soldaten für Auslandseinsätze. Zur Vorbereitung der militärischen
Landesverteidigung werden bis zu 24.000 Grundwehrdiener
ausgebildet.
- Personal: 13.000 Berufssoldaten und 1800 Zeitsoldaten, 9000
Zivilbedienstete, 26.000 Milizsoldaten und bis zu 24.000
Grundwehrdiener. Mobilmachungsstärke von 55.000.
- Kosten: 2,18 Milliarden Euro pro Jahr.
Modell 2: Reines Berufsheer
- Eckpunkte: Nur Berufssoldaten ohne Miliz in ähnlicher Größe wie
das jetzige Bundesheer. Alle Einsätze im In- und im Ausland könnten
deutlich erfüllt werden. Personelle und finanzielle
Realisierbarkeit aber "nicht vorstellbar".
- Personal: 46.000 Berufssoldaten und 9000 Zivilbedienstete.
- Kosten: 3,27 Milliarden Euro pro Jahr.
Modell 3: Freiwilligenheer (das "Darabos-Modell")
- Eckpunkte: Ausrichtung auf In- und Auslandseinsätze, Mischform
aus Berufs-, Zeitsoldaten, Zivilbediensteten und Soldaten der
Freiwilligenmiliz. Alle Einsätze im In- und im Ausland erfüllbar.
Personelle und finanzielle Realisierbarkeit mit der derzeitigen
Budgethöhe "vorstellbar".
- Personal: 9500 Berufssoldaten, 5.500 Zeitsoldaten, 7.000
Zivilbedienstete, 10.000 Freiwilligenmiliz (Profi-Miliz) und 23.000
beorderte und nicht mehr übende Miliz für "Worst Case".
- Kosten: 2,18 Milliarden pro Jahr
Modell 4: Auslandseinsatzmodell
- Eckpunkte: Ausrichtung auf Auslandseinsätze, auf
Katastropheneinsätze wird verzichtet.
- Personal: 9500 Berufssoldaten, 5500 Zeitsoldaten, 7.000
Zivilbedienstete, 10.000 Freiwilligenmiliz (Profi-Miliz) und 23.000
beorderte und nicht mehr übende Miliz für "Worst Case".
- Kosten: 2,24 Milliarden Euro pro Jahr
Modell 5: Inlandseinsatzmodell
- Eckpunkte: Ausrichtung auf Inlandseinsätze mit einer
Auslandseinsatzbeteiligung auf freiwilliger Basis. Es ist das
personell kleinste Modell.
- Personal: 7000 Berufssoldaten, 2.000 Zeitsoldaten, 9.000
Zivilbedienstete, 10.000 Freiwilligenmiliz (Profi-Miliz) und 23.000
beorderte und nicht mehr übende Miliz für "Worst Case".
- Kosten: 1,97 Milliarden Euro pro Jahr
Modell 6: Mischmodell Freiwilligenheer und freiwilliger Grundwehrdienst
- Eckpunkte: Freiwilliger Grundwehrdienst von 10.000 Soldaten.
Katastrophenhilfe und Luftraumüberwachung sichergestellt. Für
Auslandseinsätze könnten knapp über 1.000 Soldaten permanent
bereitgestellt werden.
- Personal: 11.000 Berufssoldaten, 4500 Zeitsoldaten, 7000
Zivilbedienstete und 10.000 Grundwehrdiener. Zudem
Freiwilligenmiliz und beorderte Miliz für "Worst Case".
- Kosten: 2,33 Milliarden Euro pro Jahr
Modell 7: Freiwilligenheer mit starker Berufskomponente
- Eckpunkte: Ausrichtung auf In- und Auslandseinsätze. Es ist der
personellen Zusammensetzung dem Modell 3 ähnlich, verfügt über mehr
Berufssoldaten und weniger Zeitsoldaten.
- Personal: 11.000 Berufssoldaten, 4500 Zeitsoldaten, 7000
Zivilbedienstete und 10.000 Freiwilligenmiliz. Zudem beorderte
Miliz für "Worst Case".
- Kosten: 2,23 Milliarden Euro pro Jahr
(APA)