Karriere

Dekarbonisierung ist ihr großes Thema

Linda Kirchberger
Linda KirchbergerIan Ehm
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Das gemeinsame, interdisziplinäre Arbeiten bringt den Fortschritt, sagt Linda Kirchberger.

Es ist ein weites Feld, das Linda Kirchberger seit dem Vorjahr bespielt: In dem von ihr geleiteten Geschäftsbereich geht es um die Dekarbonisierung der Fernwärme der Wien Energie. Der Fokus liegt dabei auf Tiefengeothermie und Großwärmepumpen. Außerdem beschäftigt sie sich mit den Aktivitäten des Konzerns rund um das Thema Wasserstoff und um Forschungsfragen, etwa: Wie sieht die Energiezukunft aus? Oder: Wie können grüne Kraftwerke funktionieren?

Die Zeit, Antworten zu finden, drängt. Denn 2040 möchte Wien CO2-neutral sein, was ein klimaneutrales Energiebereitstellungsportfolio bedingt.

Kirchberger scheint das optimale Profil für diese Aufgaben mitzubringen. Die gebürtige Salzburgerin hat nach ihrem Geophysik-Studium an der Montanuniversität Leoben als Datenverarbeiterin auf einem Forschungsschiff für seismische Akquisition angeheuert. „Ich wollte von Anfang an dabei sein und lernen“, sagt sie, mitunter auch in extremen Situationen an Bord. Für ihren Arbeitgeber Schlumberger leitete sie im indischen Mumbai später die Niederlassung und Explorations- und Entwicklungsprojekte, ehe sie 2008 zur OMV Exploration & Production wechselte, wo sie später ein Technologiezentrum aufbaute. Und ein großes interdisziplinäres Team führte.

„Auf den ersten Blick scheinen die Disziplinen wenig miteinander zu tun zu haben. Doch es zahlt sich aus, den Blick zu weiten: Das gemeinsame Arbeiten bringt den Fortschritt.“ Dort kam sie auch mit Themen rund um Wasserstoff in Kontakt. „Für mich war das der Trigger, für die Energiewende zu arbeiten.“ Ein Auslöser, der sie zur Wien Energie führte.

Teams, die an der Klimawende arbeiten (wollen)

Apropos Führung: Früh konnte sie erste Führungserfahrung sammeln, weil es sie reizte, „mit dem Team eine Vorstellung zu entwickeln, sie umzusetzen und zu sehen, wie es funktioniert“. Und sie möchte aus jedem ihrer Teams „etwas herausholen, was es sonst nicht erreichen könnte“. Ein hoher Anspruch an sich selbst und das Team. Das verlange nach Teammitgliedern, die motiviert sind, an der Klimawende zu arbeiten, die technische Expertise mitbringen, bereit sind, Neues auszuprobieren, und das gemeinsam tun. Und das verlange ein divers zusammengestelltes Team, denn unterschiedliche Blicke würden dabei helfen, Entwicklungen voranzutreiben.

Das gelte übrigens nicht nur für akademisch ausgebildete Mitarbeitende. Es gebe innerhalb der „Green Jobs“ auch eine Reihe an Lehrberufen, die nötig seien. Etwa die Elektrotechniker für erneuerbare Energie.

Ob die Spezialisten- oder Generalistenausbildung erfolgversprechender sei, beantwortet sie biografisch: „Es zahlt sich aus, Spezialistin zu sein. Zumindest am Anfang.“ Danach aber sei es wichtig, den Blick zu weiten und Herausforderungen jenseits der eigenen Spezialthemen anzunehmen. Manchmal, sagt sie, müsse man eben auch ins kalte Wasser hüpfen.

(red/mhk)

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