Reformen statt schnelles Wachstum: Premier Li schlägt zu Beginn des Nationalen Volkskongresses moderate Töne an. Auch in Bezug auf Taiwan hält er sich mit Drohungen zurück.
Peking. Wenn man Chinas Nationalen Volkskongress als politisches Theater begreift, dann ist der vom Premier vorgelegte Arbeitsbericht eine mit Spannung erwartete Exposition. Während seines einstündigen Vortrags am Sonntagmorgen arbeitete Li Keqiang vor knapp 3000 Abgeordneten in der Großen Halle des Volks sämtliche Themenfelder ab, die in den nächsten Monaten die Stoßrichtung des Landes bestimmen werden. Die meisten Beobachter waren jedoch auf eine einzige Zahl gespannt: das von der Regierung gesetzte Wachstumsziel. Mit „rund fünf Prozent“ liegt es dieses Jahr so niedrig wie seit über einem Vierteljahrhundert nicht mehr.