Pizzicato

Bingo mit Bolsonaro

Der Klub der pensionierten Präsidenten und Populisten (KPPP) ist ein exklusiver Zirkel – und bis dato „For Men Only“ –, zu dem nur frühere Staatschefs Zutritt haben.

Nach Ende seiner Amtszeit am Donnerstag stößt ein neues Mitglied dazu: Miloš Zeman übergibt am Prager Hradschin die Schlüssel an Petr Pavel. Vor seinem Abgang hat ihm noch Alexander Van der Bellen einen Höflichkeitsbesuch abgestattet, wie sich das unter Nachbarn geziemt.

Zwei aus dem elitären Kreis der „Has-Beens“ hatten am Wochenende außerhalb der Stadtgrenze von Washington D.C. einen umjubelten Auftritt vor Hardcore-Fans und republikanischen CPAC-Hardlinern. Ihre Mission sei längst nicht zu Ende, betonten unisono Donald J. Trump und Jair Messias Bolsonaro.

Dass sie Florida für das Exil auserkoren haben, ist kein Zufall. Im „Sunshine State“, dem Rentnerparadies für wohlhabende Nord- und Südamerikaner und Zufluchtsort für allerlei Paten und Bosse, vertreiben sich die aus dem Amt gejagten Präsidenten und Brüder im Geiste die Stunden zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang mit Verschwörungstheorien. Sie lamentieren über Wahlbetrug, hecken Comeback-Pläne aus und frönen ihren Hobbys: Sie arbeiten daran, ihr Handicap – aber nur beim Golfen – zu verringern, und spielen Bingo. Nicht anders als ihre Alterskollegen. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.03.2023)

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