Ukraine-Krieg

Shoigu reist an die Front

Russlands Verteidigungsminister trifft Armee-Kommandeure, Familie in Cherson erschossen.

Kiew. Russlands Verteidigungsminister, Sergej Schoigu, reiste in die Ukraine und traf dort Kommandeure seiner Armee. Auf einem tonlosen Video waren neben dem 67-Jährigen auch der Generalstabschef und Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Waleri Gerassimow, sowie dessen Vize Sergej Surowikin zu sehen. Wie nah Schoigu sich dabei tatsächlich an der Front aufhielt, konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Bei dem Beschuss eines Dorfs in der südukrainischen Region Cherson kamen unterdessen laut dem Büro des ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskij, eine Frau und zwei Kinder ums Leben.

Insbesondere um die Stadt Bachmut toben weiter heftige und äußerst blutige Kämpfe. „Die Verluste der Russen belaufen sich jeden Tag auf bis zu 500 Gefallene und Verletzte“, sagte der ukrainische Verteidigungsminister, Olexij Resnikow. Die russischen Soldaten seien nur „Kanonenfutter“ in der von Moskau genutzten „Taktik des Fleischwolfs“. Unabhängig lässt sich dies nicht überprüfen. Laut Resnikow ist Bachmut für die Russen ein „symbolischer Ort“, daher seien die Anstrengungen für die Einnahme so bedeutend. Aber selbst deren Eroberung bedeute nichts für den Verlauf der Kämpfe im Donbass. Zuletzt hatte aber auch Kiew Bachmut eine hohe symbolische Bedeutung verliehen.

Feldspaten als Waffe?

Britische Militärexperten berichten indes von Engpässen bei Waffen auf russischer Seite: Im täglichen Bericht schrieb das britische Verteidigungsministerium, Moskau setze im Nahkampf Feldspaten ein. Reservisten sollen angegeben haben, nur mit „Schusswaffen und Schaufeln“ zum Angriff auf einen ukrainischen Stützpunkt geschickt worden zu sein.

Kiews Bürgermeister, Vitali Klitschko, fordert indes mehr Hilfe aus dem Westen. Die Schlacht um Bachmut zeige, dass die Ukraine dringend Munition, Artillerie und Panzer brauche.

(ag.)

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