Nuklearanlagen

Teheran erlaubt wieder Kameras in AKW

IAEA-Chef Grossi vereinbart im Iran Kooperation – und brüskiert Israel.

Teheran/Wien. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und der Iran wollen wieder zusammenarbeiten. Die UN-Behörde hat mit Teheran eine genauere Überwachung von Nuklearanlagen vereinbart, nachdem IAEA-Chef Rafael Grossi in Teheran Gespräche mit Irans Präsidenten, Ebrahim Raisi, geführt hat.

Der Iran hat die Anreicherung von Uran bis zum sehr hohen Reinheitsgrad von 60 Prozent vorangetrieben. Damit wurden Sorgen befeuert, dass dieses Material für Atomwaffen weiterverarbeitet werden könnte. Dafür wäre ein nur knapp höherer Grad von 90 Prozent nötig. Außerdem hatten IAEA-Experten in der Atomanlage in Fordo Spuren von Uran mit einem Reinheitsgrad von 84 Prozent gefunden. Seitdem versucht die IAEA zu klären, ob der Iran dieses Niveau gezielt erreichte oder ob es sich um einen unbeabsichtigten, kurzfristigen Spitzenwert handelte, wie der Iran argumentiert.

Angriff Israels wäre „illegal“

Im Vorjahr mussten IAEA-Experten im Iran Kameras und andere Überwachungsgeräte abbauen. Nun sollen diese in Kürze wieder in Betrieb gehen. Teheran erlaube auch häufigere Besuche von Inspektoren in Fordo, so Grossi. Details müssten aber noch geklärt werden, die Atmosphäre sei aber „kooperativ“. Teheran machte die Zugeständnisse kurz vor der Sitzung des IAEA-Gouverneursrats am Montag.

Am Rande des Iran-Besuchs kam es zum Eklat mit Israel: Grossi hatte gesagt, ein israelischer Angriff gegen Irans Atomanlagen wäre „illegal“. Israels Premier, Benjamin Netanjahu, pochte erzürnt auf Israels Verteidigungsrecht: „Darf der Iran, der unsere Zerstörung fordert, die zerstörerischen Waffen verteidigen, die uns abschlachten würden?“

(ag.)

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