Peter Kaiser gewinnt immerhin seine dritte Wahl. Pamela Rendi-Wagner wird das aus eigener Kraft kaum gelingen. Sofern man sie überhaupt noch lässt.
Damit ist die Führungsdebatte in der Bundes-SPÖ wohl prolongiert. Peter Kaiser, ein weithin respektierter und beliebter Landeshauptmann, der nicht wirklich etwas falsch gemacht hat, hat die Wahl zwar gewonnen, aber mit diesen Verlusten war nicht zu rechnen. Das schlechte Image der Bundes-Partei dürfte das Ergebnis mitbeeinflusst haben. Zumindest werden das die Genossen von Klagenfurt bis Eisenstadt so sehen. Und jene in Salzburg werden besorgt sein und möglicherweise nicht einfach zur Tagesordnung übergehen wollen. Das „window of opportunity“ für Pamela Rendi-Wagners innerparteiliche Gegner scheint nun, nach der Kärntner Wahl und vor der Salzburger Wahl, gekommen.
Dabei böte sich Kaiser durchaus als Role-Modell für Rendi-Wagner an: ein ursprünglich wenig volksnaher Außenseiter mit langem Atem. Wenn Journalisten früher auf der Suche nach dem linken Gewissen der Landespartei waren, wurden sie bei Kaiser fündig – eine Art Bruno Aigner der Kärntner SPÖ. In Kärnten regierte damals der rechte Charismatiker Jörg Haider und auch in der SPÖ gab in den Regionen der rechte Parteiflügel den Ton an, Gerhard Köfer in Spittal an der Drau, Gerhard Mock in St. Veit an der Glan, Gerhard Seifried in Wolfsberg.