Gerhard Köfer hat sich an der SPÖ gerächt und am meisten zugelegt. Über eine Karriere auf Umwegen.
Es war eine der größten Demütigungen für Gerhard Köfer. 2010 wollte er Parteichef der SPÖ Kärnten werden – es sollte mit einem Überraschungscoup gelingen. Köfer wollte seine Kandidatur erst direkt auf dem Parteitag verkünden. Das war an sich schon unausgegoren und halbherzig. Und dann machte ihm die Parteitagsregie auch noch einen Strich durch die Rechnung. Sie zauberte einen Passus der Bundespartei (!) hervor, demzufolge eine Kandidatur direkt auf dem Parteitag eine Zweidrittel-Zustimmung erfordere. Und das, obwohl Peter Ambrozy bei seiner Wahl zum Landesparteichef einige Jahre zuvor dasselbe gemacht hatte. Doch das Parteiestablishment setzte sich durch. Peter Kaiser wurde Parteichef. Köfer grollte damals auch den Kärntner Journalisten, die sich recht eindeutig auf die Seite Kaisers gestellt hatten.