Statt des "Vierers vorne", bei den Wählern hinten

Sein Ziel nicht erreicht, ein weiterer Landeshauptmann scheitert.
Sein Ziel nicht erreicht, ein weiterer Landeshauptmann scheitert.APA/Helmut Fohringer
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Landeshauptfrau nach Landeshauptmann formulieren ihr höchstes politisches Ziel gleich: eine möglichst glimpfliche Niederlage. Wen wundert da noch der Stimmenschwund?

Also sprach Peter Kaiser nach der herben Niederlage bei der Landtagswahl in Kärnten: Man habe nicht geschafft, was man sich vorgenommen habe. Was hat man sich denn da vorgenommen? Etwa Vollbeschäftigung? Inflationsbekämpfung? Die Energiewende gar? Weit gefehlt: den Vierer vorne. Doch mit diesem höchsten politischen Ziel, sich irgendwie mehr recht als schlecht über die 40 Prozent-Linie zu retten, steht der zerzauste Kärntner Landeshauptmann von der SPÖ nicht alleine da. Schon Johanna Mikl-Leitner (Niederösterreich, ÖVP) haderte vor ein paar Wochen in St. Pölten vor allem mit dem Verlust des “Vierers vorne”. Brachte das doch die mühsame Situation mit sich, fortan nicht mehr absolut regieren zu können, sondern sich mit einem Koalitionspartner gfretten zu müssen.

Ein paar Monate zuvor dasselbe Spiel in Tirol. Dort war Anton Mattle mit seinen 34 Prozent zwar letztlich weit von der 40-Prozent-Marke entfernt, kam aber aufgrund der Tiroler Politkonstellation mit vergleichsweise wenig Machteinbuße recht glimpflich davon. Denn der “Vierer vorne” steht nur für ein politisches Programm: die Macht mit möglichst niemandem teilen müssen. Um recht viel mehr geht es in den Wahlkämpfen dann auch nicht. Nach Corona, Inflation und Ukraine-Krieg ist der große, böse Trend doch ohnehin kaum zu brechen, oder? Dieser politische Fatalismus bleibt den Wählerinnen und Wähler natürlich nicht verborgen, so erklären sich dann auch die erdrutschartigen Verluste der Regierenden.

Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der sich am 23. April als nächster bei einer Landtagswahl stellen muss, hat es da um einiges leichter. Er hatte schon vor fünf Jahren nur mehr 38 Prozent Zustimmung erreicht.

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