Bundesliga

Rapid setzt auf den Lerneffekt

SOCCER - BL, Rapid vs RBS
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Die 2:4-Heimniederlage vor 24.200 Zuschauern gegen den Meister und Tabellenführer der Fußball-Bundesliga bedeutete für die Hütteldorfer schon die 17. sieglose Partie in Folge gegen die „Bullen“. Zoran Barisic ist trotzdem nicht unzufrieden.

Das Gesetz der Serie bei Duellen zwischen Rapid und Salzburg hatte auch am Sonntag seine Gültigkeit. Die 2:4-Heimniederlage vor 24.200 Zuschauern gegen den Meister und Tabellenführer der Fußball-Bundesliga bedeutete für die Hütteldorfer schon die 17. sieglose Partie in Folge gegen die "Bullen". Dennoch zeigte sich Coach Zoran Barisic nicht unzufrieden. "Es war fast über die gesamte Distanz ein Spiel auf Augenhöhe", resümierte der Wiener.

Ein Blick auf die Statistik gibt Barisic recht. Ballbesitz (50:50), Zweikampfquote (50:50), Passquote (70:72) und Corner (3:3) hielten sich die Waage, Rapid verzeichnete sogar mehr Torschüsse als Salzburg (10:8). Dass es trotzdem nicht zu einem Punktgewinn reichte, lag laut Barisic an zwei Schlüsselszenen. In der 78. bewahrte Gäste-Keeper Philipp Köhn seine Mannschaft mit zwei spektakulären Abwehraktionen gegen Guido Burgstaller und Marco Grüll vor einem Rückstand, zwei Minuten später kam Benjamin Sesko glücklich zum Ball und stellte auf 2:1 für den Serienchampion.

"Dann haben wir uns in Schockstarre befunden und zwei weitere Tore eingefangen", meinte der Rapid-Trainer. "Es tut vom Ergebnis her weh, aber wir werden sicher viele gute Dinge mitnehmen und lernen können. Wir werden auf dieser Leistung aufbauen."

Barisic sprach seiner Truppe Lob aus. "Wir konnten durchaus Paroli bieten, haben nicht nur gekämpft und uns ausschließlich aufs Spiel gegen den Ball konzentriert, sondern wollten auch Fußball spielen, was gegen Salzburg sehr schwierig ist." Am Ende sei das Glück nicht auf der Seite Rapids gewesen. "Kleinigkeiten haben gegen uns entschieden", erklärte Barisic.

Zwei Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs liegt Grün-Weiß als Tabellenvierter drei Punkte vor dem Siebenten Austria Klagenfurt, mit einem Heimsieg am Sonntag gegen die WSG Tirol wäre ein Platz unter den Top sechs und damit das Meistergruppen-Ticket fixiert. "Wir sind erst dann durch, wenn wir auch rechnerisch durch sind", betonte Barisic. "Doch ich bin grundsätzlich sehr positiv gestimmt, was die Entwicklung der Mannschaft betrifft." Kapitän Burgstaller macht sich nach eigenen Angaben keine Sorgen um Rapids Teilnahme am oberen Play-off. "Wir sind gut drauf", meinte der Stürmer.

Salzburg-Coach Matthias Jaissle bestätigte diese These. "Ich muss Rapid ein großes Kompliment machen. Sie haben uns einiges abverlangt. Es war in den letzten Wochen bezeichnend, wie konstant sie unterwegs waren", sagte der Deutsche und hob die gute Reaktion seiner Profis auf die Herausforderung im Allianz Stadion hervor. "Sie haben nicht nur ihre fußballerische Qualität auf den Platz gebracht, sondern haben es auch bei den Grundtugenden sehr gut gemacht. Sie haben die Zweikampfführung genauso angenommen, wie es der Gegner gemacht hat, das war heute ein Schlüssel."

Zudem habe die Glanztat von Köhn "nicht geschadet", so Jaissle. "Und dann haben wir hinten heraus die Effektivität vor der Kiste gezeigt, die uns zuletzt gefehlt hat." Das lag vor allem am zur Pause eingewechselten Sesko, der binnen sieben Minuten einen lupenreinen Hattrick erzielte (80., 84., 87.). Für den Slowenen könnte dies der ersehnte Befreiungsschlag nach einem monatelangen Formtief gewesen sein. "Es freut uns extrem. Die ganze Mannschaft ist komplett hinter ihm gestanden, als er die Talsohle durchlaufen hat. Er ist 19 Jahre alt, da kann es Formschwankungen geben, aber er hat hart an sich gearbeitet. Es gehört zum Sport und zum Leben dazu, dass nicht immer alles rosig ist. Doch wenn man sich rauskämpft, wird man belohnt", meinte Jaissle.

Auch Andreas Ulmer wurde von seinem Coach aufs Podest gehoben. "Er ist eine unglaublich verlässliche Größe, er ist unser Kapitän und steht zurecht auf dem Platz, weil er die Leistungen abruft. Auf ihn ist Verlass"", sagte Jaissle über den 37-jährigen Linksverteidiger, der am Sonntag seine 400. Bundesliga-Partie absolvierte und damit in den Liga-Legendenklub aufrückte.

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