Geheimdienst

Russland will Anschlag auf Oligarchen vereitelt haben

Gegen ihn soll der Anschlag geplant gewesen ein: Konstantin Malofejew.
Gegen ihn soll der Anschlag geplant gewesen ein: Konstantin Malofejew.APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV
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Ein Video soll einen Attentäter zeigen, der eine Autobombe am Fahrzeug des Nationalisten Konstantin Malofejew platziert. Russland macht den in der Ukraine lebenden rechtsextremen Aktivisten Denis Kapustin dafür verantwortlich.

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben ein Attentat ukrainischer Kräfte auf einen regierungsnahen Oligarchen vereitelt. Die Mordpläne hätten sich gegen Konstantin Malofejew gerichtet, teilte der Geheimdienst am Montag mit. Dem 48-Jährigen gehört unter anderem ein Investmentfonds und ein Fernsehsender, in dem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt wird.

Demnach hätten die Attentäter versucht, eine ferngesteuerte selbstgebaute Bombe am Fahrzeug des prominenten Nationalisten zu platzieren. Im TV-Sender Swesda wurde ein Video veröffentlicht, in dem sich ein Mann einem geparkten Auto nähert und unter die Karosserie greift. In einem zweiten Video ist ein Roboter zu sehen, der offenbar ein Objekt unter dem Fahrzeug entfernt. Die Angaben und Bilder waren von unabhängiger Seite nicht zu überprüfen.

Der FSB erklärte, ukrainische Sicherheitskräfte seien für den Mordversuch verantwortlich. Sie hätten dafür den russischen rechtsextremen Aktivisten Denis Kapustin engagiert, der in der Ukraine lebt. Gegen Kapustin sei deshalb ein Strafverfahren eröffnet worden.

Keine Stellungnahme aus der Ukraine

Kapustin, auch bekannt als Denis Nikitin, leitete eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters für eine Stellungnahme weiter an seine Vorgesetzten im Russischen Freiwilligen Chorps, das aufseiten der Ukraine kämpft. Die Gruppe hatte die Verantwortung übernommen für einen Angriff im russischen Ort Brjansk vergangene Woche. Kapustins Kommandant erklärte, er habe zunächst nichts zu den aktuellen Vorwürfen zu sagen. Auch ukrainische Sicherheitsstellen nahmen zunächst nicht Stellung. Malofejew erklärte über Telegram, es gehe ihm gut, an seinen "patriotischen Positionen" werde er festhalten.

Vergangenes Jahr war die Tochter des prominenten nationalistischen Ideologen Alexander Dugin bei der Explosion einer Bombe an ihrem Fahrzeug in der Nähe von Moskau ums Leben gekommen. Der FSB erklärte, das Vorgehen im aktuellen Fall weise Parallelen zum Tod von Darya Dugina auf. Die Ukraine hatte damals eine Beteiligung an der Tat bestritten.

(APA/Reuters)

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