Zwischentöne

Der Streit an der Volksoper ist noch ihr kleinstes Problem

Aufruhr hinter den Volksopern-Kulissen.
Aufruhr hinter den Volksopern-Kulissen.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Chefdirigent des Hauses am Gürtel will künftig auch in Hamburg verantwortlich sein. Die Frage, ob er das kann, lenkt vom Wesentlichen ab.

Aufruhr hinter den Volksopern-Kulissen. Das ist ja wirklich keine Kleinigkeit: Omer Meir Wellber will künftig Generalmusikdirektor in Hamburg, an einem der größten deutschen Opernhäuser, und künstlerische Galionsfigur am zweiten Wiener Haus gleichzeitig sein. Er versichert aber, er könne seinen Wiener Vertrag im vollen Umfang ausfüllen. Die Volksopern-Chefin schwärmt sogar von einer künftigen „aufregenden künstlerischen Zusammenarbeit“. Inwiefern kann die Staatsoper der Hansestadt mit der Volksoper fruchtbar kooperieren? Wird vielleicht Lotte de Beer in Hamburg inszenieren?

Die Aufregung im künstlerischen Personal der Volksoper sollte man nicht kleinreden, nur weil der Protestbrief anonym verschickt wurde. Wenn sie dem Chefdirigenten vorwerfen, er sei, noch gar nicht richtig angekommen, schon wieder auf dem Sprung, denken viele Mitarbeiter vielleicht an die großsprecherischen Zukunftsvisionen eines Klaus Bachler, der dann noch vor Amtsantritt in der Volksoper seinen Vertrag als Burgtheater-Direktor unterschrieb. „Ich bin dann mal weg“ – das ist nirgendwo ein gutes Motto für einen verantwortungsvollen Chef, schon gar nicht an der Volksoper, die mehr denn je einfühlsame künstlerische Zuwendung nötig hätte, um ihr Profil wiederzugewinnen.

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