Islamische Republik Iran

Irans Oberster Richter verlangt volle Härte gegen Kopftuch-Verstöße

Archivbild aus Teheran von Anfang Februar 2023.
Archivbild aus Teheran von Anfang Februar 2023.IMAGO/NurPhoto
  • Drucken

Frauen, die das Kopftuch ablegen, würden offen ihre "Feindschaft gegen die Islamische Republik“ zeigen. Man müsse mithilfe der Jusitz „alle erforderlichen Mittel einsetzen, um Personen zur Rechenschaft zu ziehen".

Ungeachtet der anhaltenden Proteste sollen Frauen im Iran auch weiterhin bestraft werden, wenn sie die Vorschriften zum Tragen von Kleidung nicht befolgen. Das sagte der Oberste Richter der Islamischen Republik, Gholamhossein Mohseni-Ejei, laut amtlicher Nachrichtenagentur Irna am Montag. "Das Kopftuch abzunehmen ist genau dasselbe wie seine Feindschaft gegen die Islamische Republik und deren Werte auszudrücken", sagte Mohseni-Ejei demnach.

"Menschen, die solche abnormalen Taten vollziehen, werden bestraft", betonte er weiter. Die Sicherheitsbehörden würden mithilfe der Justiz und der Regierung alle erforderlichen Mittel einsetzen, um Personen zur Rechenschaft zu ziehen, die mit dem Feind paktierten und "Sünden" begingen, die die öffentliche Ordnung verletzten, wurde er weiter zitiert.

Seit dem Tod von Mahsa Amini am 16. September wird die Islamische Republik von den schwersten Protesten seit ihrer Gründung 1979 heimgesucht. Amini war von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht korrekt getragen haben soll. Im Rahmen ihrer Haft kam sie zu Tode. Die Proteste im Iran werden weithin von Frauen getragen, die sich gegen Diskriminierung zur Wehr setzen.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Ali Khamenei auf einem vom Iran am 6. März veröffentlichten Bild bei einer Zeremonie eines neu eingepflanzten Baums.
Anti-Regierungsproteste

Iranische Staatsmedien: Khamenei begnadigte 80.000 Gefangene

Zahlreiche im Rahmen der jüngsten Protestwelle Inhaftierte könnten aus dem Gefängnis entlassen werden. Der oberste geistliche Führer des Irans forderte außerdem eine ernsthafte Verfolgung der Fälle der vergifteten Schulmädchen.
Giftgas-Attentate

Stecken Irans Mullahs hinter der Vergiftung von Schülerinnen?

Experten sehen politische Motive hinter der Anschlagswelle an Schulen. Bei Protesten greift die Parole um sich: „Tod den Kindermördern.“
Eli Cohen und Annalena Baerbock besprachen in Berlin die Weltpolitik - vor allem die Situation im Nahen Osten.
Atomstreit

"Zeit zu handeln": Israel fordert von Deutschland mehr Druck auf Iran

Israels Außenminister Cohen besucht Berlin. Der Iran müsse davon abgehalten werde, eine nukleare Waffe zu entwickeln. Seine deutsche Amtskollegin Baerbock warnt indes vor der Einführung der Todesstrafe in Israel.
Im Iran wird seit Monaten gegen die Führung in Teheran protestiert. Auslöser war der Tod der von Mahsa Amini im Polizeigewahrsam.
Vermögens- und Einreisesperren…

Briten weiten Strafen für iranische Revolutionsgarden aus

Großbritannien hat das Vermögen von vier Befehlshabern sowie der Garden "als Ganzes" eingefroren. Zudem wurden Einreisesperren verhängt.
Islamische Republik

Überwachungskameras: Iran will Frauen ohne Kopftuch aufspüren

Teheran will den Kopftuchzwang mit Überwachungstechnik aus China durchsetzen. Bei Verstößen droht ein Gerichtsverfahren. Regimegegner wollen weiter gegen die Regierung protestieren.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.