Quergeschrieben

Zuerst wird das Geschlecht zugewiesen und dann gelesen

Wie Schneeflocken rieseln sensible Wortschöpfungen in unseren Alltag. Nur eine Frage der Zeit, bis der Internationale Frauentag in Flinta*tag umbenannt wird.

In achtsamen Kreisen wird heute kaum noch ein Buch, dafür auf der nach oben offenen LGBTQI+Skala der Mensch an sich „gelesen“: als Frau, Mann, queer, trans, nicht binär. Wer mit der Menschenleserei nicht viel anfangenkann, wird rasch zum Terf (zum/zur trans-exkludierenden Radikalfeministen/in).

Mitunter fühlt sich die wie auch immer gelesene Person nicht wohl mit dem Geschlecht, das ihr bei der Geburt – nächstes blödes Wort – „zugewiesen“ wurde. „Niemand würde davon sprechen, dass das Gewicht bei der Geburt ,zugewiesen‘ wurde. Daraus folgere ich, dass die ,Zuweisung‘ des Geschlechts in den Augen der Verfechter dieser Definition ein eher willkürlicher Akt ist, die Verwendung dieser Formulierung wäre sonst ja sinnlos (außer natürlich in den sehr seltenen Fällen, in denen das Kind ein uneindeutiges Geschlecht aufweist)“, wundert sich die italienische Feministin Cinzia Sciuto. Kluge Frau. Frau?

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