Kein Mütter-Thema

Teilzeit ist auch unter kinderlosen Menschen sehr gefragt

Nicht Vollzeit zu arbeiten, ist auch unter kinderlosen Menschen sehr gefragt.
Nicht Vollzeit zu arbeiten, ist auch unter kinderlosen Menschen sehr gefragt.IMAGO/ZUMA Wire
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Böse Teilzeit, gute Vollzeit: Die Debatte um reduzierte Arbeitszeiten gewinnt vor dem Frauentag noch einmal an Schwung. Dabei kursieren einige Mythen. Die „Presse“ klärt auf.

Am Mittwoch ist Frauentag. Zu diesem Anlass rückt das Thema Teilzeit einmal mehr in den Mittelpunkt der Debatte. Die Folge von Teilzeit sind niedrigere Einkommen und geringere Pensionen. Dem Staat entgehen Einnahmen in Form von Sozialversicherungsabgaben und Steuern. Vor allem ein Mangel an Kinderbetreuung sei schuld an der hohen Teilzeitquote in Österreich, heißt es. Das ist aber nur teilweise richtig. Teilzeit boomt auch unter Menschen, die keine kleinen Kinder haben. Und mehr Kinderbetreuungsplätze führen nicht automatisch zu mehr Vollzeitarbeit. Was also sind die Gründe für den Teilzeitboom und wie kann Vollzeit attraktiver gestaltet werden? Ein Überblick.

Der Teilzeitboom ging auch einher mit einem Beschäftigungsboom der Frauen

Ja, Österreich ist ein Land der Teilzeitbeschäftigten: 49,6 Prozent der erwerbstätigen Frauen hierzulande arbeiten in Teilzeit und zwölf Prozent der Männer. Im EU-Durchschnitt arbeiten lediglich 29,5 Prozent der Frauen in Teilzeit, zeigen Daten der Statistik Austria. Dabei wird allerdings gern ausgeklammert, dass mit dem Teilzeitboom auch ein Beschäftigungsboom einherging. Die Teilzeitquote der Frauen in Österreich stieg seit 1974 von 15 auf fast 50 Prozent. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der erwerbstätigen Frauen von 1,17 auf 2,02 Millionen. Und während in der EU 63 Prozent der Frauen zwischen 15 und 64 Jahren erwerbstätig sind, sind es in Österreich mit 68 Prozent deutlich mehr.

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