Der größte Trumpf sind längere Öffnungszeiten, die größte Schwachstelle wechselnde Ärzte. Ein Allheilmittel zur besseren Versorgung der Patienten im niedergelassenen Bereich sind Primärversorgungszentren jedenfalls nicht. Dennoch soll ihre Zahl in den kommenden zwei Jahren verdreifacht werden.
Bis 2025 soll die Zahl der Primärversorgungseinheiten (PVE) in Österreich verdreifacht werden, derzeit gibt es 39 in sieben Bundesländern: zehn in Wien und zehn in Oberösterreich, diese beiden Länder nahmen von Anfang an eine Vorreiterrolle ein.
Bei PVE handelt es sich um eine eigene Rechtsform von Gruppenpraxen mit deutlich längeren Öffnungszeiten als Einzelordinationen und einem breiteren Leistungsangebot – so sind in diesen Zentren neben (mindestens drei) Allgemeinmedizinern etwa auch Sozialarbeiter, Pflegekräfte, Hebammen, Ergotherapeuten, Psychotherapeuten, Ernährungs- und Diätexperten tätig. Zudem soll es künftig nicht nur – wie bisher – Hausärzten möglich sein, PVE zu gründen, sondern auch Kinderärzten. Eine Novelle des entsprechenden Primärversorgungsgesetzes wurde vergangene Woche in Begutachtung geschickt, eine Entscheidung wird noch im ersten Halbjahr 2023 erwartet.