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Eine Bandgeschichte mit viel Drama und Elvis' Enkelin

Daisy Jones andDie neue Serie "Daisy Jones and The Six" folgt Band auf dem Weg zum Erfolg The Six - First Look
Daisy Jones andDie neue Serie "Daisy Jones and The Six" folgt Band auf dem Weg zum Erfolg The Six - First Look(c) Courtesy of Amazon Studios
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Inspiriert von Fleetwood Mac und produziert von Reese Witherspoon: Auf Amazon Prime startete am Wochenende die Serie „Daisy Jones and the Six“.

Spätestens seit dem charmantesten aller Band-Road-Movies, „Almost Famous“ aus dem Jahr 2000, weiß man: Rock'n'Roll bietet den optimalen Nährboden für interpersonelles Drama auf der großen Leinwand. Hätte man also wie Schauspielerin Reese Witherspoon eine eigene Produktionsfirma, hätte man wohl auch nicht lange gezögert, um sich die Filmrechte zu Taylor Jenkins Reids Bestseller „Daisy & the Six“ zu sichern. Der Roman, genauso wie die Serie, handelt von dem turbulenten Aufstieg und Fall einer fiktionalen Band, die allerdings auffallende Ähnlichkeiten mit Fleetwood Mac aufweist.

Die ersten drei Folgen der zehnteiligen Serie stehen seit Samstag via Amazon Prime zur Verfügung. Noch ist die Band nicht vollständig, sie formiert sich erst, und der weibliche Gegenpart zum männlichen Lead ist noch abgängig. Gespielt wird dieser vom britischen Schauspieler Sam Claflin, den man schon aus der „Hunger Games"-Reihe oder Rom-Coms wie „Me Before You“ oder „Love, Rosie“ kennt. Trotz seines gewinnenden Lächelns will man ihm den versifften Rockstar nicht so ganz abnehmen, vielleicht fehlt ihm der fahle Teint oder die hagere Statur. Man begleitet ihn als Billy Dunne dabei, wie er in Pittsburgh als Schüler eine Garagen-Cover-Band mit seinem Bruder und ein paar Freunden gründet. Nach etlichen Gigs auf Geburtstagen und Schulfeiern zieht die Band schließlich nach Los Angeles, um dort richtig durchzustarten.

Wir nehmen Fahrt auf

Mit von der Partie ist ab dem Zeitpunkt auch Keyboarderin Karen Sirko, die der Band definitiv mehr Coolness und Esprit verleiht, und Frontmann Billys Freundin, die als Bandfotografin mitfährt. Nach vielen Monaten schlecht besuchter Konzerte in ranzigen Clubs wird schließlich ein Manager auf sie aufmerksam. Der zweite Erzählstrang folgt Daisy Jones, interessanterweise gespielt von Elvis' Enkelin Riley Keough. Sie ist hübsch, sie ist charismatisch, sie geht auf Konzerte, seitdem sie denken kann, und sie schreibt selbst Lieder. Bis zum Ende der dritten Folge wartet man sehnlichst darauf, dass sich die beiden Erzählstränge endlich kreuzen. Deshalb ist auch die dritte Folge jene, die am meisten in die Geschichte zieht. Hat man es bis zu dem Moment geschafft, wo Daisy und Billy gemeinsam am Mikro im Studio stehen und singen, ist man angefixt.

Die Chemie zwischen den beiden ist explosiv, Billy hat gerade seine Drogensucht in den Griff bekommen, seine Frau ist schwanger und die Band steht nach dieser Studio Session wohl kurz vor ihrem ersten Hit: Das ist ein Cliffhanger, der sich gewaschen hat. Im Übrigen ist auch das Personal, das für die Musikproduktion der Serie zuständig ist, hochkarätig: Der mit Grammys ausgezeichnete Produzent Blake Mills hat dafür mit Musikerinnen und Musikern wie Phoebe Bridgers oder Marcus Mumford zusammengearbeitet. Das wird erst bei diesem letzten Song in der dritten Folge wirklich wahrnehmbar, aber das ist wohl auch so beabsichtigt. Insgesamt ist die Produktion der Serie ein wenig zu glatt und die Charaktere sind derweil zu wenig zugänglich, als dass man schon richtig mit ihnen mitfühlen könnte. Trotzdem überzeugen die 70er-Jahre-Ästhetik, der dramatische erzählerische Bogen und die Musik genug, um die Zeit in weitere sieben Folgen investieren zu wollen.

Infos:

„Daisy and the Six“, zehnteilige Serie auf Amazon Prime, die ersten drei Folgen sind jetzt verfügbar, die nächsten drei erscheinen am 10. März, dann folgen jeweil zwei Folgen am 17.3 und am 24.3.

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