Peter Pan-Neuverfilmung

Nichtweiße Fee Tinker Bell sorgt für rassistische Kommentare

Yara Shahidi spielt Tinker Bell in der neuen Peter Pan-Verfilmung.
Yara Shahidi spielt Tinker Bell in der neuen Peter Pan-Verfilmung.Disney+
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Im Netz ist eine bekannte Kontroverse aufgeflammt: Tinker Bell sieht in Disneys Neuverfilmung anders aus als im umstrittenen Klassiker. Für einige die Grundlage rassistischer Äußerungen.

Eine Woche ist es her, dass der Trailer zum Disney-Film „Peter Pan & Wendy“ veröffentlicht wurde. Schon regnet es in den Kommentarspalten diverser sozialer Netzwerke rassistische Bemerkungen. Die Fee Tinker Bell wird von Yara Shahidi gespielt, einer US-Amerikanerin mit iranischen Wurzeln. Ihre nichtweiße Haut reicht offenbar aus, um einzelnen ihre Kindheitserinnerungen streitig zu machen. So liest es sich auf Instagram, Twitter und Co. Der Charakter würde zerstört, heißt es, andere beanstanden „mangelnde Werktreue“. 

Der Film ist eine Realverfilmung des Disney-Zeichentrickklassikers „Peter Pan“ von 1953. Mittlerweile wird dieser wegen rassistischer Darstellungen und Stereotype beim Streaming-Dienst Disney+ nur noch mit Warnhinweisen gezeigt. Die Handlung beruht auf dem Theaterstück „Peter Pan oder Der Junge, der nicht erwachsen werden wollte“ aus dem Jahr 1904, schon 1924 wurde sie verfilmt. In Stevens Spielbergs Version „Hook“ von 1991 spielt Julia Roberts die Fee Tinker Bell. 

„Schrecklich rassistisch“ 

Der Regisseur der Neuverfilmung „Peter Pan & Wendy“, David Lowery („Ein Gauner & Gentleman“ und „Elliot, der Drache“) hatte bereits in einem Interview 2018, während des Schreibens des Drehbuchs angekündigt, dass er alles Rassistische im Film entfernen würde: „Das ,Peter Pan'-Original ist offensichtlich schrecklich rassistisch, das alles schmeiße ich natürlich raus.“ 

Neben einer nichtweißen Tinker Bell regt sich so mancher auch über die Besetzung der „Lost Boys“, mit denen sich Peter Pan auf einer Insel versteckt, auf. Darunter befinden sich auch nichtweiße Mädchen. „Lost Boys that aren't Boys???“, lautet ein Kommentar auf Twitter. Der Schriftsteller des Stoffs, J. M. Barrie, würde sich im Grab umdrehen. 

Disneys Bemühungen

Es ist nicht die erste Realverfilmung Disneys, die eine solche Kontroverse entfacht. Schon als bekannt wurde, dass die Schwarze Darstellerin Halle Bailey Arielle im gleichnamigen Film verkörpern wird, hagelte es ähnlich rassistische Kommentare. Absurde Diskussionen wie jene, ob denn Meerjungfrauen, die unter Wasser leben, eine dunkle Haut haben könnten, wurden über einige Tage im Netz abgehalten. Der Film kommt am 25. Mai in die Kinos. „Peter Pan & Wendy“ ist schon ab dem 28. April auf Disney+ zu sehen. 

(evdin)

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