Quergeschrieben

Wer bietet mehr? Was der Klimawandel angeblich kosten wird

Die Politik wünscht sich dramatische Szenarien, die Wissenschaft liefert erneut Horrorzahlen. Vielleicht wäre es klüger, manchmal einen Auftrag abzulehnen.

Wieder einmal gibt es schlechte Nachrichten: Allein in Deutschland werde der Klimawandel bis 2050 Kosten in der Höhe von bis zu 900 Milliarden Euro verursachen, haben Experten im Auftrag des deutschen Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz berechnet. Die Studie wurde am vergangenen Montag präsentiert und von den meisten Zeitungen übernommen. Auch österreichische Medien berichteten; die Erderwärmung wird ja nicht an der Grenze in Freilassing Halt machen, also betrifft es uns genauso. Umgelegt auf die Größe Österreichs wären das somit Kosten von 90 Milliarden Euro in den nächsten nicht einmal 30 Jahren.

Wobei: So genau wollen sich die Studienautoren des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung(GWS) und der Prognos AG auch wieder nicht festlegen. Vielleicht wird die Erde etwas weniger warm als befürchtet, was dann nicht 900 Milliarden verschlingen würde, sondern im Idealfall bloß 280. Wahrscheinlicher sei allerdings, dass es mehr als 900 Milliarden sein werden, weil „die Kosten des Klimawandels noch wesentlich höher ausfallen können, als durch die Szenarien im Modellzusammenhang ermittelt“, heißt es in der Untersuchung. Berücksichtig wurden nicht bloß die Folgen möglicher Dürreperioden und Flutkatastrophen, sondern auch allfällige Beeinträchtigungen durch Produktionsausfälle und gestörte Lieferketten. Es sind also ziemlich viele Variablen im Spiel, die eine Punktlandung eher schwierig machen.

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