Zwei Frauen, viele Unterschiede

Generationenwechsel: "Damals wurde nicht über mentale Belastung gesprochen"

(c) Wladimir Kolokolow
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Margot Klug hat sich vor 25 Jahren dazu entschieden, ein Unternehmen zu gründen. Marie-Therese Roch erst vor zwei Jahren. Die beiden eint die Eigenschaft, zielstrebig zu sein. Doch die Chancen, als Frau selbstständig zu werden, sind heute andere als damals.

„Über Urlaub oder Krankenstand nachzudenken, war keine Option“, erzählt Margot Klug beim Generationen-Talk der Wirtschaftskammer Wien am Dienstag. Die heute 59-Jährige hat 1983 begonnen, für das Industrieunternehmen Angst+Pfister Gruppe zu arbeiten, bis es zu dem Entschluss kam, den Außenvertrieb für Frauen zu sperren. Dazumal keine Seltenheit, wie sie gegenüber der „Presse“ sagt, denn Frauen wurde nicht zugetraut, überzeugend Kaufverhandlungen führen zu können.

Der lateinischen Redensart nomen est omen zufolge, blieb Klug ihrem Nachnamen treu und lernte schnell, was es braucht, um ihre Kunden vom Gegenteil zu überzeugen. „Ich habe mir damals ein Repertoire an technischem Wissen angeeignet. Schließlich kam es nicht selten vor, dass jemand darum gebeten hat, mit meinem (männlichen) Vorgesetzten zu sprechen. Darauf hatte man mit einer sachlichen Gegenfrage zu kontern - beispielsweise, ob der Dichtungsring aus Ethylen-Propylen-Kautschuk sein soll - und so war die Sache erledigt“. Bis zu dem Tag, an dem man sich der Betrieb dazu entschloss, den Ostbetrieb einzustellen.

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