Frauentag

Tausende bei Demo für Frauenrechte in Wien

APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Polizei berichtet von rund 6500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Situation der Frauen im Iran, Gleichberechtigung, aber auch die Rechte nicht-binärer Personen standen im Fokus.

Tausende Menschen - noch während die Demonstration im Gange war zählte die Polizei etwa 6500 - sind am Mittwochabend in Wien auf die Straße gegangen, um sich für Rechte von Frauen weltweit einzusetzen. Neben den unterdrückten Frauen im Iran legte die Veranstaltung von "Take Back the Streets" den Fokus der Frauentags-Veranstaltung auf alle "FLINTA*"-Personen, also Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans- und agender-Personen.

Am Yppenplatz in Wien-Ottakring mehrten sich ab 17 Uhr sowohl Regenbogenfahnen wie auch Transparente mit Forderungen vom Stopp der Gewalt an Frauen über gleiche Bezahlung bis hin zur Revolution. Ein "Awareness-Team" stand bereit, sollten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich in diskriminierenden Situationen wiederfinden. Laut würde man sein bis zu dem Tag, an dem alle Menschen entscheiden können, was mit ihrem Körper geschieht, hieß es in einer Ansprache der Organisatoren. Unter Rufen wie "Alerta, Queer Feminista", "Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat", "Frau, Leben, Freiheit" und "Hoch die internationale Solidarität" bewegten sich Demonstrantinnen und Demonstranten vom sehr gut gefüllten Yppenplatz schließlich gegen 18.30 Uhr in Richtung Sigmund-Freud-Park.

APA/GEORG HOCHMUTH

Erdbebenopfer und Iran thematisiert

Rednerinnen machten allerdings noch vor dem Start des Demozuges unter anderem auf die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien sowie auf jene Frauen aufmerksam, die im Iran um ihre Freiheit kämpfen. Menschenrechtsaktivistin Aida Karimi prangerte die systematische Diskriminierung von Frauen im Iran sowie die Ermordung und Inhaftierung von protestierenden Frauen und Mädchen an. Für das, was sie gerade mache, wäre sie im Iran bereits selbst hingerichtet worden, so Karimi. Ihre Vorrednerin Sara Pouria forderte Österreich unter anderem dazu auf, die Zusammenarbeit mit der Islamischen Republik zu beenden und die iranische Botschaft in Wien zu schließen.

Andernorts waren die Rechte nicht-binärer Personen Thema: Rhonda D'Vine vom Verein Nicht-Binär (VENIB) sprach sich für deren rechtliche Anerkennung aus. Denn ein Geschlechtseintrag abseits von weiblich oder männlich stehe trans-Personen derzeit nicht offen. Sie ortete eine "starke Zunahme an offener Transfeindlichkeit" und nahm auf die Verabschiedung transfeindlicher Gesetze in mehreren Bundesstaaten der USA Bezug. Im Sigmund-Freud-Park wurde schließlich noch über Femizide, das Abtreibungsrecht und Sexarbeiterinnen sowie Sexarbeiter gesprochen.

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