Für ihr Schweigen über die Nächte in der Villa des italienischen Premierministers soll "Ruby Rubacuori" viel Geld verlangt haben.
Das unter dem Spitznamen Ruby bekannte Escort-Girl, das im Mittelpunkt des Skandals um Amtsmissbrauch und Prostitution steht, der Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi schwer belastet, soll den Premierminister erpresst haben. Fünf Millionen Euro soll die junge Marokkanerin Karima El Marough für ihr Schweigen über die in der Villa des Premierministers verbrachten Nächte verlangt haben, geht aus den Dossiers der Mailänder Staatsanwälte nach Angaben italienischer Medien hervor. Die Ermittler reichten im Parlament einen Antrag ein, um die Wohnungen des Premierministers durchsuchen zu können.
Die Geldforderung Rubys sei von einigen abgehörten Telefongesprächen des Mädchens zu entnehmen. "Ich habe mit Silvio gesprochen und ihm gesagt, dass ich etwas dafür will. Fünf Millionen für meinen beschmutzten Namen", soll die junge Ruby in einem Telefongespräch behauptet haben, welches von den Ermittlern belauscht wurde.
Eine beträchtliche Anzahl junger Frauen soll sich nach Erkenntnissen der italienischen Staatsanwaltschaft für Berlusconi prostituiert haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass einige von ihnen als Gegenleistung für Sex mietfrei in mehreren Appartements in Mailand wohnen durften. Diese Anschuldigungen sind Bestandteil eines Dokuments, das die Staatsanwaltschaft dem Parlament zuschickte und das am Montag auf dessen Internetseite veröffentlicht wurde. Das Parlament soll diese Woche über die Bitte der Staatsanwaltschaft entscheiden. Berlusconi hat alle Anschuldigungen als absurd zurückgewiesen.
(APA)