Automarkt

Neuzulassungen steigen trotz Verbrenner-Flaute um elf Prozent

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Während die Zulassungen von Benzinern und Dieselautos leicht zurückgegangen sind, erhöhte sich die Nachfrage nach alternativen Antrieben. 79 Prozent der zugelassenen Elektroautos sind Firmenfahrzeuge.

"Der österreichische Neuwagenmarkt ist zurück in der Spur: 17.895 Pkw wurden im Februar 2023 erstmals in den Verkehr gebracht. Das sind knapp 1800 mehr als im sehr schwachen Februar des Vorjahres", rechnete heute Statistik Austria-Chef Tobias Thomas vor. Demnach wurde im Februar im Jahresvergleich ein Zulassungsplus von 11,1 Prozent eingefahren. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Neuzulassungen sämtlicher Kfz - von Februar zu Februar um 23.543 Stück (plus 10,6 Prozent).

Während die Zulassungen von Benzinern und Dieselautos leicht zurückgegangen sind, erhöhte sich die Nachfrage nach alternativen Antrieben: Binnen Jahresfrist ist der Anteil alternativ betriebener Neuwagen an den Pkw-Neuzulassungen um 7,7 Prozentpunkte auf 46,8 Prozent gestiegen. Pkw mit Benzin-Elektro-Hybridantrieb erreichten einen Anteil von 21,1 Prozent, rein elektrisch angetriebene Pkw von 19,1 Prozent und Pkw mit Diesel-Elektro-Hybridantrieb kamen auf 6,5 Prozent. Von den 3415 rein elektrisch betriebenen Pkw entfielen 79,3 Prozent auf Firmenautos.

Kräftig eingekauft haben die Frächter, bei Sattelzugfahrzeugen gab es ein Plus von 46,9 Prozent, dafür haben die Landwirte etwas weniger erworben (minus 13,6 Prozent bei Traktoren). Bei den Motorrädern gab es ein Plus von 3,9 Prozent.

Deutlich mehr Zulassungen als im Vorjahr

Bereits im heurigen Jänner haben die Auto-Neuzulassungen deutlich zugelegt. Mit 18.850 wurden um 20,7 Prozent mehr Pkw neu zum Verkehr zugelassen als im Jänner des Vorjahres. Nach einem schwachen Jahr 2022, in dem die Pkw-Neuzulassungen um 10,3 Prozent auf 215.050 Autos zurückgegangen sind, dürfte die Kauflust nun wieder zurückgekehrt sein.

Dies gerade zu einer Zeit, in der in Brüssel die Entscheidung fallen soll, wie es mit dem Verbrennermotor weiter geht. Bei einer heute veröffentlichten Online-Umfrage des ÖAMTC (Sample: 1009 Befragte) sprachen sich 65 Prozent gegen ein Verbrenner-Verbot aus, 22 Prozent halten ein solches für eine gute Idee, 13 Prozent sind unschlüssig. "Unter den Autobesitzer:innen ist das Stimmungsbild noch eindeutiger: Sieben von zehn sind gegen ein Verbrenner-Verbot, nur zwei von zehn dafür", so der ÖAMTC. Bereits gestern hatte sich die FPÖ gemeinsam mit der deutschen AfD gegen ein Verbrennerverbot ausgesprochen.

Laut ursprünglichen Plänen der EU sollen ab 2035 keine neuen Autos mit Verbrenner mehr zugelassen werden, worauf sich mittlerweile auch die Autoindustrie eingestellt hat. So will Audi ab 2026 nur noch neue Modelle mit Elektromotor auf den Markt bringen, Fiat plant sein Verbrenner-Aus spätesten 2030, Opel und Citroën werden ab 2028 rein elektrisch. Stellantis, dem neben Fiat, Opel und Citroën auch Chrysler und Peugeot angehören, will Weltmarktführer für E-Autos werden. Mercedes will in der EU ab 2030 keine neuen Verbrennermodelle mehr anbieten. Auch von Mini, Volvo und Ford soll es ab 2030 nur noch Stromer geben. Toyota und Hyundai peilen das Jahr 2035 für die endgültige Umstellung an.

(APA)

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