Wempe

Chronometer Coco de Mer

Zwölf ins Deckglas eingeschliffene Meridiane überspannen ein dunkelblaues Zifferblatt.
Zwölf ins Deckglas eingeschliffene Meridiane überspannen ein dunkelblaues Zifferblatt.Beigestellt
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Der Jachtdesigner Tim Heywood hat für Wempe einen Marinechronometer entworfen, der der Kokosnuss der Seychellenpalme huldigt.

Das Hamburger Juwelierhaus Wempe fertigt bereits seit 1905 Marine­chronometer, Schiffsuhrenanlagen und andere Instrumente für die Seefahrt. Vor diesem Hintergrund scheint die jüngste Kooperation mit dem bekannten Jacht­designer Tim Heywood fast schon selbstverständlich. Dabei hat der Brite die Hamburger mit seinen Entwürfen durchaus überrascht, durchbricht er doch gleich mehrere Konventionen in der Grundgestaltung von Marine­chronometern.

Auf den ersten Blick fällt die organische, rundliche Form des Gehäuses auf. Sie ist von der Kokosnuss der Seychellenpalme inspiriert, weshalb das Zeitmessinstrument den Namen „Wempe Marine Chronometer Coco de Mer by Tim Heywood“ trägt. Heywood, dessen Jachtentwürfe oft schwungvolle Linien aufweisen, ist seit Langem fasziniert von den „weiblichen“ Formen dieser Frucht. Andererseits bewundert er ihre Robustheit – ist sie doch in der Lage, auf dem Meer unbeschadet Tausende von Meilen zurückzulegen, um schließlich an Land gespült zu werden und dort zu keimen. Diese Eigenschaft schien Heywood das perfekte Symbol für ein Präzisionsinstrument zu sein, das auf See allen Widrigkeiten zum Trotz Höchstleistungen erbringen muss.

Heywood verweist darauf, dass das ­dreiflügelige, 16-fach lackierte und handpolierte Edelholzgehäuse aufgrund seiner komplexen Form schwer herzustellen war. Das Ergebnis erhält durch einen bronzebeschichteten Deckel zusätzliche optische Reize. Wenn man den Korpus aufklappt, sorgt die blattvergoldete Innenseite des Deckels für eine elegante, freundliche Optik.

 Der 72-jährige Jachtdesigner Tim Heywood und sein jüngstes Werk.
Der 72-jährige Jachtdesigner Tim Heywood und sein jüngstes Werk.(c) Sven Döring / laif

Finessen

Der eigentliche Chronometer aus vergoldetem Messing lässt sich durch Aufziehen der im Sockel befindlichen Schlüsselschublade entriegeln und aus dem Gehäuse nehmen. Spätestens jetzt wird eine weitere Besonderheit sichtbar: Entgegen der Tradition ist der Zeitmesser in seiner kardanischen Aufhängung nicht waagerecht positioniert, sondern um 30 Prozent geneigt, um das Ablesen in verschiedenen Lebenslagen zu erleichtern. So trägt Tim Heywood der Tatsache Rechnung, dass Marinechronometer nicht nur als Präzisionsinstrumente auf der Brücke, sondern auch in luxuriösen Schiffssalons oder in Häusern und Wohnungen genutzt werden.

Unter dem Glas, in das zwölf Meridiane eingeschliffen sind, liegt ein dunkelblaues Zifferblatt mit kleiner Sekunde, klassischer Auf/Ab-Anzeige und zwei Ausschnitten, die Einblick in das neue Drei-Brücken-Manufakturkaliber „Typ 07“ mit einer maximalen Gangabweichung von 0,3 Sekunden pro Tag geben. Zum Auf­ziehen lässt sich das Werk nach oben ­drehen und in dieser Position fixieren.

Das organisch geformte Gesamtkunstwerk wird 50-mal gebaut und für 79.500 Euro angeboten. Wer es klassischer mag, wählt den „Wempe Marine Chronometer Cube by Tim Heywood“ mit eckigem Gehäuse, der in unlimitierter Auflage für 49.750 Euro erhältlich ist. 

Der Marinechronometer verpackt im „Coco de Mer“-Design.
Der Marinechronometer verpackt im „Coco de Mer“-Design.(c) Christiane Bach

(Die Presse-Schaufenster vom 03.03.2023)

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