Minibambini

Umstrittener Wiener Kindergartenverein nach Förderstopp insolvent

APA/dpa/Armin Weigel
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Der Verein betreibt 12 Standorte mit rund 800 Kindern. Die Stadt Wien versprach, für alle neue Plätze zur Verfügung stellen.

Der umstrittene Wiener Kindergartenträger Minibambini ist nach dem Förderstopp insolvent. Am Donnerstag wurde über Antrag eines Gläubigers ein Konkursverfahren am Handelsgericht Wien eröffnet. Das gaben die Gläubigerschutzverbände KSV1870 (Kreditschutzverband) der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bekannt. Die Vorwürfe gegen den Verein, der zwölf Kindergärten in der Bundeshauptstadt betreibt, haben sich zuletzt bei einer Sonderprüfung erhärtet.

Der Stadtrechnungshof hatte im Jänner aufgedeckt, dass Minibambini diverse Scheinfirmen beschäftigt hatte. Die Stadt Wien hat am 27. Februar einen sofortigen Förderstopp für den Kindergarten-Trägerverein verhängt. Insgesamt wurden an den zwölf Standorten etwa 800 Kinder betreut. Die Stadt versprach, nach Möglichkeit wohnortnahe Plätze zur Verfügung zu stellen.

560 Anrufe bei Hotline für betroffene Familien

Für die Weitervermittlung ist die Kindergarten-Servicestelle in der Wilhelminenstraße in Ottakring zuständig. Bis Mittwoch haben sich laut Magistratsabteilung 10 (Kindergärten) 134 Eltern gemeldet. Davon haben 44 Familien ein städtisches Platzangebot erhalten, die übrigen Eltern wurden an private Trägerorganisation vermittelt, teilte die MA10 mit. "Oberste Priorität hat die Sicherstellung eines Kindergartenplatzes für die betroffenen Kinder", wurde betont.

Für betroffene Eltern wurde eine Hotline der Magistratsabteilung 10 unter 01/9050020 eingerichtet. Bis Mittwoch gab es dort 560 Anrufe, Eltern wollten hauptsächlich Informationen über die Anmeldung in städtischen Kindergärten bzw. die Vermittlung an private Bildungseinrichtungen.

"Die Eröffnung des Konkursverfahrens kommt nicht überraschend, da die drohende Zahlungsunfähigkeit bereits durch mehrere Medienberichte in den letzten Wochen kolportiert wurde", meinte Jürgen Gebauer vom KSV1870. Weder die Höhe der Verbindlichkeiten noch die Anzahl der betroffenen Gläubiger sind derzeit bekannt.

(APA)


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