Medienberichten zufolge sieht der Insolvenzplan Abschreibungen in Milliardenhöhe vor. Lehnen die Gläubiger den Plan ab, sei der Geschäftsbetrieb umgehend einzustellen.
Den Gläubigern von Galeria Karstadt Kaufhof drohen erneut hohe Ausfälle. Wie die Düsseldorfer "Wirtschaftswoche" am Donnerstag berichtete, sieht der Insolvenzplan für die Warenhauskette Abschreibungen in Milliardenhöhe vor. Die Gläubiger sollen demnach am 27. März in Essen darüber abstimmen. Lehnen sie den Plan ab, "wird der Geschäftsbetrieb unmittelbar einzustellen sein", zitiert die Zeitung aus einer Zusammenfassung des Plans.
Der Insolvenzverwalter verlangt demnach von Vermietern, Lieferanten und anderen Gläubigern, auf einen Großteil ihrer Forderungen zu verzichten. So solle ein Neuanfang der Warenhauskette des österreichischen Immobilieninvestors René Benko ermöglicht werden. Ungesicherte Gläubiger würden dann nur einen Bruchteil ihres Geldes zurückbekommen.
Auf Gläubiger, die über Sicherheiten verfügen, kämen geringere Einbußen zu, berichtete die Zeitung weiter. Dazu zählt auch der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des deutschen Bunds (WSF), der Galeria mit knapp 700 Millionen Euro unterstützt hatte. Früheren Medienberichten zufolge soll der WSF auch am Erlös durch den Verkauf der belgischen Galeria-Tochter Inno beteiligt werden.
Keine Klarheit über Zukunft der Kaufhäuser
Galeria hatte Ende Oktober Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Der Insolvenzverwalter kündigte an, dass nur ein harter Kern an Kaufhäusern übrig bleiben werde. Bisher gibt es darüber noch keine Klarheit. Einige Filialen könnten auch von Investoren übernommen und weiterbetrieben werden.
Der Insolvenzplan sieht laut "Wirtschaftswoche" auch eine Neuausrichtung im operativen Geschäft vor. Das Unternehmen soll sich demnach künftig stärker auf den Verkauf von Modeartikeln und weniger auf Spiel- oder Schreibwaren konzentrieren. Ein Modernisierungsplan für die Filialen sieht unter anderem ein "ein umfassendes Gastronomieangebot" vor.
(APA)