Klimaschutz

Die Front in EU für den Erhalt des Verbrenners wächst

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VerbrennerAPA/dpa/Christoph Schmidt
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Tschechien versucht nun im Windschatten Deutschlands eine Einigung für eine Aufweichung der vorgesehenen EU-Regeln zum Aus für Verbrennungsmotoren 2035 zu erwirken.

Nach der Ankündigung des deutschen Verkehrsministers, Volker Wissing (FDP), dem geplanten Aus für Benzin- und Dieselmotoren in der EU ab dem Jahr 2035 nur zuzustimmen, wenn E-Fuels als Alternative anerkannt werden, formiert sich eine Gruppe des Widerstands gegen ein Verbrenner-Aus. Die tschechische Regierung hat für Montag ein Treffen in Brüssel angeregt, um eine gemeinsame Vorgangsweise zu beraten. Mit dabei sind Deutschland, Italien, Polen, Ungern, die Slowakei und acht weitere Länder. Auch Vertreter aus Frankreich und Spanien wurden eingeladen, die zuletzt vor einer Aufweichung der bereits mit dem EU-Parlament und der EU-Kommission ausgehandelten Regelung warnten.

Der Widerstand hängt in den meisten dieser Länder mit der Befürchtung zusammen, die Umstellung auf die E-Mobilität könnte Tausende Arbeitsplätze in der Automobilindustrie treffen. Tschechiens Verkehrsminister, Martin Kupka, fordert ebenso wie Wissing, Verbrennungsmotoren nach 2035 weiterhin zuzulassen, wenn sie mit E-Fuels (synthetischen Treibstoffen) betrieben werden.

Die EU-Kommission steht unter Druck, einen Kompromiss herzustellen. Erwartet wird, dass sie die ausgehandelte Regelung mit einem Zusatz ergänzt, der die Verwendung von klimaneutralen Kraftstoffen als Alternative festschreibt. Das Problem an E-Fuels ist allerdings, dass sie nach derzeitigem Stand der Technik nur mit hohem Energieaufwand hergestellt werden können. Sie werden zwar unter anderem aus gespeichertem (bzw. recyceltem) CO₂ hergestellt, verursachen allerdings einen Ausstoß an Treibhausgasen. Das vorgesehene Ziel der EU-Klimaschutzregelung, den CO₂-Ausstoß von Pkw auf null zu senken, ginge damit verloren. Verbrennungsmotoren könnten weiter auch für den europäischen Markt produziert werden.

(Ag./wb)

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