Magda Leeb

Kabarett: "Aufpudeln ist der einzige Sport, den ich mach!"

(c) ERNESTO GELLES
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Die Impro-Kaiserin Magda Leeb hatte am Weltfrauentag Premiere im Kabarett Niedermair mit dem Solo „Aufpudeln“: Fantasiereisen mit pantomimischer Perfektion und Comic-Sound.

Ein Kabarett mit Magda Leeb ist wie ein Abend im Freundeskreis, an dem jede und jeder einen lustigen Schwank aus dem Leben erzählt. Die Kaiserin der Improvisation hatte am 8. März Premiere mit ihrem dritten Solo im Kabarett Niedermair und steigt mit der Frage ein: Welches Ding in Ihrem Haus wollten Sie seit einem halben Jahr wegschmeißen und es steht immer noch da? So erfährt man Details von Menschen aus dem Publikum oder kann selbst etwas loswerden, das man immer schon erzählen wollte (Formatentwicklung: Ursula Anna Baumgartner). Die Beschäftigung mit Dingen, die jedem passieren könnten (wie unerwünschte Lebewesen in den Nassräumen) ist erheiternd und erleichternd. Als Titel wählte Magda Leeb diesmal „Aufpudeln“, „weil ich bin jetzt in dem Alter, in dem es mir wurscht ist, dass ich mich aufpudel.“

Und so hat man als Zuseherin eine Freude, wenn sich Leeb in Rage redet oder ihre Figuren über Krisen, Politik und verschimmelte Seepferdchen-Statuen schwadronieren lässt. Wirklich wütend wird die Leeb eh nicht dabei. Vielmehr versprühen ihr Lächeln und ihr Schmäh einen verschmitzten Charme. Obwohl das Programm eigentlich ein Solo ist (in anderen Projekten spielt Leeb oft zu zweit, etwa mit Gregor Seberg oder Anita Zieher), ist sie nicht allein auf der Bühne. Johannes Peham sitzt am Klavier und unterlegt die vielen Songs und Szenen mit exakt passender Musik. Dass all das nicht geprobt ist, sondern im Moment entsteht, bringt wie immer zum Staunen. Die Kunst des Impro packt das Publikum hier sofort.

Aufpudeln tragt man nicht in den Kalender ein

Leeb erklärt zu Beginn auch, dass Aufpudeln eigentlich eine Anleitung zur Improvisation ist: „Denn Aufregen geht ja nicht geplant, das tragt man sich nicht in den Kalender ein.“ Sie schnappt die Begriffe und Ideen aus dem Zuschauerraum auf und wandelt sie in spannende Fantasiereisen um. Die Darstellungsweise ist sowohl von pantomimischer Perfektion als auch von Comic-Sound geprägt: Fump! Brrrrzzzlll! Klesch!

Die Lieder, die ebenfalls ohne Textbuch oder Notenblatt entstehen, lassen an Nestroy-Couplets erinnern: Platz für Tagesaktuelles und Hinhauen auf die Oberen und Skurrilitäten unserer Gesellschaft. Passend zum Weltfrauentag, an dem die Premiere war, nahm das Thema Gleichberechtigung und Feminismus viel Raum ein: „Ich mag mich nicht mehr über Frauenrechte unterhalten. Ich mag sie einfach da haben.“ Wie stark dieses Thema in folgenden Auftritten zur Sprache kommt, wird von der Stimmung der Künstlerin und den Entwicklungen der Gesellschaft abhängen – aber auch vom jeweiligen Publikum, das als Stichwortgeber eine spezielle Gaudi reinbringen kann.

Termine

Die kommenden Termine:

Aufpudeln am 15.3., 22.3. und 29.3. im Kabarett Niedermair.

Pubquiz Bizarre: 21.3. Scherbe Graz

FAKE OFF! 28.3. und 13.4. im TAG, 1060 Wien

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