Niederösterreich

FPÖ könnte Mikl-Leitner doch Landeshauptfrau werden lassen

Johanna Mikl-Leitner und Udo Landbauer
Johanna Mikl-Leitner und Udo Landbauer APA/ROLAND SCHLAGER
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Freiheitlichen-Chef Udo Landbauer schließt eine Zusammenarbeit mit der Landeshauptfrau nicht mehr aus.

St. Pölten. In den niederösterreichischen Koalitionsverhandlungen kam es zur spektakulären Wende: Nachdem die ÖVP aus dem Poker der Sozialdemokraten – die öffentlich ein Bündel unverrückbarer Bedingungen gestellt hatten – vorerst ausgestiegen ist, begann die Volkspartei Gespräche mit der FPÖ. Das Heikle an der Sache aus ÖVP-Sicht: Vor und nach der Wahl erklärte FPÖ-Landesparteichef Udo Landbauer, dass er jede Zusammenarbeit mit Johanna Mikl-Leitner ausschließe. Ebenfalls kündigte die FPÖ an, Mikl-Leitner im Landtag definitiv nicht zur Landeshauptfrau zu wählen.

Im „Presse“-Interview vor der Landtagswahl im Jänner klang das so: „Da die Politik von Johanna Mikl-Leitner die definitiv falsche und schlechteste ist“, so Landbauer damals, habe er kein Interesse an einer Zusammenarbeit. Auf die Nachfrage, ob er also eine schwarz-blaue Koalition ausschließe, antwortete er: „Mit Johanna Mikl-Leitner wird das so nicht funktionieren.“

Jetzt scheint es doch zu funktionieren. Mikl-Leitner und Landbauer berichteten am Freitag von „konstruktiven“ Gesprächen. Man habe sich entschieden, persönliche Differenzen beiseitezuschieben und ein gemeinsames Arbeitsprogramm zu erarbeiten, sagte Mikl-Leitner. „Ich will meine Heimat nach vorn bringen, und da ist mir eine Perspektive für unsere Landsleute wichtiger als persönliche Befindlichkeiten“, betonte der FPÖ-Landesparteichef. „Wenn wir zusammenkommen, dann wird das sicher keine Liebesbeziehung“, sondern es wäre eine „professionelle Arbeitsbeziehung mit ganz viel Vertrauen“, meinte Mikl-Leitner – die einst übrigens auch eine Zusammenarbeit mit Landbauer ausgeschlossen hatte. Laut Mikl-Leitner hat sich gezeigt, dass man der FPÖ „viel näher“ sei als der SPÖ.

Ziel ist eine Einigung bis Mitte nächster Woche, sodass Mikl-Leitner bei der konstituierenden Landtagssitzung am 23. März zur Landeshauptfrau gewählt werden kann. Das Problem mit dem FPÖ-Versprechen, sie nicht zu wählen, soll so gelöst werden: Wählt jeder der 14 Blauen weiß, würden die Stimmen der 23 ÖVP-Mandatare unabhängig vom Wahlverhalten der Sozialdemokraten für eine Mehrheit genügen.

(kk/APA)

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