Migration

Illegale Grenzübertritte auf Westbalkanroute gesunken, im Mittelmeer stark erhöht

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TOPSHOT-FRANCE-EU-BRITAIN-MIGRANTSAPA/AFP/SAMEER AL-DOUMY
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Im Jänner und Februar kamen doppelt so viele Migranten übers Meer wie im Vergleichszeitraum 2022. Auch die Migrationslage über den Ärmelkanal verschlechtert sich.

Im zentralen Mittelmeerraum hat sich die Zahl der gemeldeten illegalen Grenzübertritte im Jänner und Februar mehr als verdoppelt. Das teilte die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Freitag in einer Aussendung mit. Dagegen seien die Grenzübertritte im Westbalkan "deutlich“ zurückgegangen. Begründet wurde dies mit der Änderung der serbischen Visapolitik: Serbien verlangt erst seit einiger Zeit Visa für tunesische sowie indische Bürger - Letztere stellen mittlerweile einen erheblichen Anteil der Ankömmlinge, obwohl sie in der EU praktisch keine Chance auf Asylstatus haben.  Dennoch bleibe die Balkanroute mit zuletzt fast 8400 festgestellten Fällen die zweitwichtigste Migrationsroute in die EU.

Als aktivste Route hat nun jene über das zentrale Mittelmeer (Libyen/Tunesien Richtung Italien/Malta) die Westbalkanroute abgelöst. Laut Frontex wurden in den ersten beiden Monaten dieses Jahres fast 12.000 illegale Grenzübertritte im zentralen Mittelmeer registriert, das sind doppelt so viele wie im Zeitraum des Vorjahrs. Im Februar verdreifachte sich die Zahl der Übertritte auf dieser Route gegenüber dem Vorjahr sogar auf 7000.

Auch die Zahl der irregulären Überfahrten auf Booten im Ärmelkanal nach England stieg 2023 bisher stark an. Registriert wurden mehr als 5600 Fälle. Das sei ein Anstieg von 82 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum anno 2022. Das Phänomen hatte überhaupt erst im Jahr 2018 begonnen und verstört weite Teile der britischen Gesellschaft.

Insgesamt deckten die Behörden heuer in den ersten beiden Monaten 28.130 Verletzungen der EU-Außengrenze auf, was in etwa den Zahlen vom Vorjahr entspricht. Im Februar waren es fast 13.800. Zwei von fünf Grenzübertritten erfolgten über die zentrale Mittelmeerroute. Die meisten Migranten seien aktuell aus Syrien, Côte d'Ivoire, Guinea, Afghanistan und Pakistan. Serbien hatte die Visafreiheit für indische und tunesische Staatsbürger auf DRuck der EU mit November bzw. Jänner beendet.

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