Strom

Warum die EVN 300.000 Strom- und Gasverträge kündigt

Kartellprüfung und Klagswelle: Die heimischen Stromanbieter geraten zunehmend unter Beschuss.
Kartellprüfung und Klagswelle: Die heimischen Stromanbieter geraten zunehmend unter Beschuss.Getty Images/EyeEm
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Das Urteil gegen die Preiserhöhung des Verbundes schreckt die Branche auf. Die EVN geht einen radikalen Schritt, um Altlasten zu beseitigen. Andere Anbieter werden folgen. Das Großreinemachen hat begonnen.

Wien. Mitten in Niederösterreichs holpriger Regierungsbildung lässt der landeseigene Energieversorger EVN eine Bombe platzen: Der Konzern kündigt 300.000 langjährigen Strom- und Gaskunden die Verträge. Wer das neue Angebot nicht annimmt oder einen alternativen Lieferanten findet, steht ab Juli vielleicht ohne Energieversorger da. Beobachter sprechen von einer „Flucht nach vorn“, just in einer Zeit, in der die Branche wegen ihrer Preis- und Vertragsgestaltung heftig in der Kritik ist.  Aber warum setzt die EVN diesen offenkundig unpopulären Schritt? Und werden andere Anbieter folgen?

Nach Auskunft des Unternehmens werden 40 Prozent der Kundinnen und Kunden paradoxerweise deshalb gekündigt, um ihnen eine Preiserhöhung zu ersparen. Derzeit sind die Tarife nämlich an die österreichischen Strom- und Gaspreisindizes (ÖSPI und ÖGPI) gebunden und müssten mit erstem April beinahe verdoppelt werden (wie es die Opposition im NÖ-Wahlkampf prophezeit hatte).

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