Architektur

Die Purkersdorfer proben den Aufstand

Im Jahr 1984 wurde das Grünland umgewidmet – damit wurde aus dem Hoffmannpark ein gefährdeter Park.
Im Jahr 1984 wurde das Grünland umgewidmet – damit wurde aus dem Hoffmannpark ein gefährdeter Park.Die Presse/Clemens Fabry
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Parks, Denkmale und Kulturgüter haben keine Lobby – außer einer engagierten Zivilgesellschaft. Die geplante Bebauung eines Grundstücks im Sichtfeld des berühmten Sanatoriums von Josef Hoffmann in Purkersdorf schlägt hohe Wellen – ein Fallbeispiel.

So viel ist sicher, es bleibt erhalten“, sagt Stefan Steinbichler, Bürgermeister von Purkersdorf. In seiner Gemeinde steht das ehemalige Sanatorium „Westend“ von Josef Hoffmann, ein epochales Stück Weltarchitektur an der Schwelle vom Jugendstil zur Moderne. 1996 inszenierte Paulus Manker dort sein faszinierendes Polydrama „Alma – A Show Biz ans Ende“ zum ersten Mal, sechs Jahre lang folgte das Publikum dem Spielverlauf über die mehrläufige Prachtstiege mit Oberlicht durch Zimmerfluchten, Bäder in den mondänen Speisesaal. Alle waren überwältigt.

Seit der Kundmachung einer beabsichtigten Widmungsänderung des Grundstücks 170/14 in der Wiener Straße 68 im Dezember 2022 gehen die Wogen hoch. Die Parzelle grenzt direkt an den Park des Hoffmann-Sanatoriums – bzw. das, was davon übrig ist. Im Westen wird er von Wohnbauten begrenzt, im Norden von der neuen Seniorenresidenz, die über den denkmalgeschützten, verglasten Wandelgang mit Hoffmanns Bau verbunden ist. Decken- und Stiegenkonstruktion nutzen die modernste Technologie ihrer Zeit, ebenso wesentlich war der Park als integrativer Teil des Gesamtkunstwerks.

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