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Von Künstlern und Spionen

Da sich die Eltern meist in intellektuellen Kreisen bewegten und ihre zwei Töchter oft mit auf Reisen nahmen, lernten diese schon früh gleich mehrere Sprachen. Doch meinte die jüngere später: „Das bürgerliche Milieu war nicht meins – daher habe ich mir ein eigenes geschaffen. Es bestand hauptsächlich aus Dichtern.“

Wie das Leben so spielt, hatte sie eine kurze Affäre mit einem Poeten, der aber in die bereits verheiratete Schwester verliebt war; eine Menage à trois zwischen Ehepaar und Poet wurde kolportiert. Nach Abschluss ihres Architekturstudiums ehelichte die jüngere einen französischen Offizier und folgte ihm auf eine Insel in der Südsee. Allerdings war sie dort unglücklich; die Ehe zerbrach, sie kehrte zurück nach Europa. Über die folgenden Jahre reiste sie viel, traf Künstler und Denker und lernte in Berlin zwei Schriftsteller aus der Heimat kennen. Der eine machte ihr den Hof – ohne Erfolg –, ermutigte sie aber auch, selbst zu Papier und Schreibutensil zu greifen.


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